Neuer Standort: Holzerhütte als Museum

Einen neuen Standort und eine neue Funktion erhält eine Holzerhütte aus dem Gleirschtal im Karwendel. Ein Zimmerer baute sie Stück für Stück ab und errichetete sie in Scharnitz als Museum neu, um sie vor dem Abriss zu schützen.

Jahrzehntelang war die Holzerhütte im Gleirschtal im Karwendel eine Unterkunft für die Waldarbeiter. Generationen an Holzarbeitern arbeiteten von dort aus, die Hütte war ihr wirtschaftlicher Lebensmittelpunkt, berichtete der Zimmerer Alois Seelos von der Zeit damals.

Haus der Geschichten

An die Technik des „Holz-Triftens“ und viele weitere Geschichten erinnert die Holzerhütte heute als Museum.

Für ihn ist die Hütte selbst ein Stück Geschichte: „Vom Setzen der Samen für die Pflanzen in der Umgebung, über die Wegeerhaltung bis zu den Holzarbeiten wurde alles von dieser Hütte aus erledigt“, erinnerte sich Seelos an Geschichten, die ihm erzählt wurden. Bis zu 28 Personen hätten gleichzeitig in der Hütte gehaust. Deshalb müsse die Hütte mit dem Gedanken an die Zeit damals erhalten bleiben, so Seelos.

holzerhütte

Alois Seelos

Die Abbauarbeiten waren aufwändig

Zwei Jahre lang Vorbereitungen

Jäger hätten ihm vor einigen Jahren vom geplanten Abriss der Hütte erzählt. Daraufhin kaufte Seelos die Hütte. Einen Monat lang räumte er sie gemeinsam mit seiner Tochter aus, mit Freunden und Traktoren bauten sie die Hütte dann ab. Die Einzelteile bewahrte Seelos bei sich auf, er lagerte sie, sortierte und reinigte sie. Zwei Jahre lang dauerte dieses Zwischenlager, im September 2017 hatte Seelos dann die Genehmigung, die Hütte im Karwendelpark in Scharnitz neu zu errichten.

holzerhütte

ORF

Originalgetreu ist die Holzerhütte heute an ihrem neuen Standort

Geblieben ist alles originalgetreu. Die Hütte wird nun als Museum genutzt werden. Es erzählt die Geschichte der Holznutzung in der Umgebung, die heute nur noch in kleinen Spuren sichtbar sei, erklärte Franz Straubinger vom Nationalpark Karwendel. Am Samstag wird die Holzerhütte mit einem sogenannten „Trifterfest“ eröffnet. Das Triften kommt aus der Zeit der Holzerhütte, dabei wurde ungebündeltes Rohholz durch die Gleirschklamm über das Wasser transportiert.