007-Museum auf über 3.000 Metern eröffnet

Mehr als dreieinhalb Jahre nach den James-Bond-Dreharbeiten zu „Spectre“ in Sölden, wird jetzt das James Bond Museum „007 Elements“ auf 3.040 Metern am Gaislachkogel eröffnet. Erstmals durfte am Mittwoch die Presse in die bisher geheimen Räumlichkeiten.

Mit dem James Bond Museum „007 Elements“ auf 3.040 Metern am Gaislachkogel setzt man auf Überwältigung durch Bewegtbilder und auf Interaktivität durch ebensolche Museumselemente, hieß es bei einer Presseführung am Mittwoch. In zehn Räume untergliedert, soll in die Bond-Welt mit Schwerpunkt „Spectre“ eingeführt werden.

Rund 18 Millionen Euro soll das Museum im Permafrost gekostet haben, jährlich erwartet man sich 120.000 Besucher.

Gipfelrestaurant hat überzeugt

Mit einem herkömmlichen Museum hat „007 Elements“ wenig zu tun. Per Selbstdefinition ist man schließlich auch eine „Cinematic Installation“. Neal Callow, Setdesigner bei Bond-Filmen und Artdirector bei „007 Elements“, schickte im Restaurant „Ice Q“ die Gründe voraus, warum das cineastische Bond-Museum ausgerechnet hier steht und die Wahl für die damaligen Bond-Dreharbeiten auf den Gaislachkogel, auf Sölden und auf den „Ice Q“ fiel. Man sei auf der Suche nach einer „Location mit frostiger Atmosphäre“ gewesen und sei mit dem „Ice Q“ schließlich auch fündig geworden.

Restaurant „Ice Q“ am Gaislachkogel, Ötztal, Architekt Johann Obermoser

ORF/ORF Tirol

Der „Ice Q“ wurde im Film zur Klinik, das neue Museum ist ganz in der Nähe

Idee für Museum schon vor Dreharbeiten

Dieser Ort habe den frostigen Charakter der Madeleine Swann in „Spectre“ gespiegelt, die ebendort auf James Bond trifft. Dass die Wahl auf Sölden fiel, freute naturgemäß Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden und zugleich auch Initiator von „007 Elements“. Er habe sich jedenfalls bereits vor den tatsächlichen Dreharbeiten die Frage gestellt, was „danach“ passieren sollte, so Falkner.

Von der Idee zur Umsetzung

Der Chef der Bergbahnen Sölden, Jakob Falkner, hatte die Idee James Bond als Touristenattraktion am Berg zu verewigen.

Bewegtbilder und Historie

Für das „Danach“ setzt man auf ungewöhnliche Inszenierungsstrategien. Inhaltlich hebelt man in den ersten Räumen kurzerhand die ansonsten im musealen Kontext übliche Bewegungsfreiheit aus. Minutiös getaktet, bewegt man sich in streng geregelten Zeitabläufen durch die verschiedenen Kammern. Gemälde oder Fotos sucht man vergeblich, findet dafür aber jede Menge Bewegtbilder, die den Betrachter oft mit Hilfe mehrerer Leinwände und Spiegel überwältigen wollen. Man erfährt einiges über die Historie der Bond-Filme, die sich bis hin in die Gegenwart spannt. Alle Filmsequenzen und cineastischen Elemente starten dabei stets, wenn der Countdown bei 007 anhält.

James Bond Museum

ORF

Ab dem „Tech Lab“ setzt das Bond-Museum auf Interaktivität und frei bestimmbare Aufenthaltsdauer der Museumsbesucher. So können diese sich etwa mittels Scan des eigenen Armes als Geheimagent registrieren oder sich auf interaktive Weise mit einzelnen „Spectre“-Szenen beschäftigen. Der nächstfolgende Raum präsentiert dann schließlich, prominent platziert und von Modellen der Actionszenen in Sölden flankiert, das im Film doch erheblich in Mitleidenschaft gezogene Bond-Fluggerät. Sinnvollerweise folgen darauf Räume mit kurzen Ausschnitten der Action- und Stunt-Szenen, die in Sölden und generell in Österreich gedreht wurden.

Falkner

APA/Jakob Gruber

Architekt Hans Obermoser, Art Director Neal Callow, Moneypenny-Darstellerin Naomie Harris, Designer Tino Schaedler und Geschäftsführer Bergbahnen Sölden und Initiator Jack Falkner während der Presseführung "007 Elements

Architektonisch setzen die Verantwortlichen auf das Innsbrucker Architekturbüro Obermoser, das auch schon den „Ice Q“ entwarf. Das Gebäude, gut in die Landschaft integriert, steht futuristisch und doch organisch in der Berglandschaft. Das Gebäude ist unbeheizt und wartet im Inneren auch mit dem einen oder anderen Blick auf die umliegende Gebirgslandschaft auf, die nach dem Abdrehen der Bond-Szenen wieder friedlich und majestätisch wirkt.

red, ORF.at/APA