Hahntennjoch: Anrainer im Dauer-Lärmstress

„Der Lärm ist unerträglich“, sagen Anrainer rund ums Hahntennjoch. Tausende Motorradfahrer sind dort an den Sommerwochenenden unterwegs, die Maßnahmen des Landes sind den Betroffenen zu wenig.

Bis zu 5.000 Motorradfahrer sind an jedem Wochenenden über das Hahntennjoch (Bezirke Reutte und Imst) unterwegs. Der Lärm, der dadurch im gesamten Tal entsteht, sei untragbar, erklärt Fritz Gurgiser vom Transitforum Tirol. Für die Anrainer mache das den Aufenthalt im Freien oft unmöglich.

Motorradlärm von früh bis spät

Im Tirol heute Interview erzählen die Anrainer von ihrem Alltag an der vielbefahrenen Bschlaber Landesstraße.

Gurgiser: „Wie ein Heuschreckenschwarm“

„Das ist wie ein Heuschreckenschwarm. Sie fliegen bei Schönwetter am Wochenende in der Früh ein und die Anrainer sind den ganzen Tag über in einer Katastrophensituation. Ich habe das zweimal selber am Lechweg miterlebt. Es ist ein Naturpark und da muss man abwägen, ob der Verkehr oder die Gesundheit und Wirtschaft in diesem Raum wichtiger sind“. So gehe es jedenfalls nicht mehr weiter, so Gurgiser.

Ortsdurchfahrt Bschlabs

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Die Ortsdurchfahrt von Bschlabs

Lärmgrenzwerte massiv überschritten

Eigene Messungen des Transitforums gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Xunds Lechtl" haben massive Überschreitungen der Lärmgrenzwerte ergeben. Die Abteilung Verkehrsrecht beim Land Tirol führt derzeit eigene Schallmessungen durch. Die Ergebnisse sollen mit einem Umweltmediziner besprochen werden. Sollte es nötig sein, sei auch ein Fahrverbot für Motorräder an bestimmten Tagen und Streckenteilen nicht ausgeschlossen, heißt es beim Land Tirol.

Blick auf die Bschlaber Landesstraße

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Ende Juli soll die Geschwindigkeitsbeschränkung von Tempo 60 für weitere 13 Kilometer des Hahntennjochs auf der Lechtaler Seite in Kraft treten. Ein Tempolimit löse das Problem sicher nicht, glaubt Fritz Gurgiser. Es gehe um die Menge der Motorräder und um den Lärm, den sie machen. Ob es in diesem Jahr noch zusätzliche Maßnahmen gibt, ist nicht klar. Für die Anrainer heißt es also weiter abwarten.

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