So könnte Innsbruck ruhiger werden

Laut einer aktuellen Studie setzt der Verkehrslärm der Innsbrucker Bevölkerung zu. Stadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) präsentierte nun mögliche Maßnahmen wie Tempo 30, ein nächtliches Mopedverbot oder begrünte Fassaden.

Eine Studie im Frühjahr hat gezeigt, dass 90 Prozent der Innsbrucker unter dem Verkehrslärm leiden. Daraufhin hat das Land Tirol die Stadtführung eingeladen, Vorschläge für eine Lärmreduktion zu erarbeiten. Stadträtin Schwarzl schlägt jetzt „langfristige Vorschläge vor, die neben der Halbierung des Verkehrslärms auch zahlreiche positive Nebeneffekte haben.“ Diese will Schwarzl nächste Woche dem Stadtsenat vorlegen.

„Sicher 30“ und Neuasphaltierungen

Ein Vorschlag ist die Aktion „Sicher 30“. Dabei soll die Geschwindigkeit in Gemeindestraßen, mit Ausnahme großer Durchzugsstraßen, auf 30 km/h beschränkt werden. Das würde nicht nur den Verkehrslärm halbieren, sondern auch die Abgase reduzieren. Die Aktion wäre angelehnt an ein ähnliches Modell in Graz. Hier zeigte sich sogar, dass eine 30er-Beschränkung auch das Unfallrisiko minimiert, argumentierte Schwarzl. 80 Prozent der Unfälle passieren dort in Bereichen, in denen schneller als 30 gefahren werden darf.

Ein weiterer Vorschlag beinhaltet die Neuasphaltierung von Straßen mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h. Spezielle Straßenbeläge würden dabei den Lärm mindern. Diese Maßnahme sei jedoch mit Baukosten verbunden.

Nachtfahrverbot und Fassadenbegrünung

Eine deutliche Entlastung wäre auch eine Wiedereinführung des Nachtfahrverbotes für Mopeds und Motorräder. Diese Fahrzeuge seien eine der größten Lärmquellen, die im Straßenverkehr vorkommen. Vor allem biete die fortgeschrittene Technik einige Alternativlösungen: Notwendige Nachtfahrten können heute mit leisen Elektrofahrzeugen zurückgelegt werden. Außerdem gibt es bis Jahresende noch eine Förderaktion des Klima- und Energiefonds für elektrische Zweiräder.

Ein letzter Vorschlag ist die lärmmindernde Fassadenbegrünung. Hier dient Wien als Vorbild, wo bereits zahlreiche Objekte mit einem grünen Mantel vor dem Lärm geschützt werden. Auch in Innsbruck liegen hier bereits konkrete Pläne vor. Im Laufe des Jahres sollen Gebäude vorgeschlagen werden, die zu begrünen wären.

Langfristige Projekte für höhere Lebensqualität

Die kombinierten Lärm- und Klimaschutz Maßnahmen könnten bei einer Umsetzung „zu Leuchttumrprojekten für die Verbesserung der Lebensqualität in Innsbruck werden“, so Mobilitätsstadträtin Schwarzl. Trotzdem merkt Schwarzl an, dass keine der Maßnahmen von heute auf morgen umgesetzt werden. Die „konsequente Arbeit an einer langfristigen Umsetzung der Vorschläge“ sei aber ein wichtiges Signal, dass die vereinbarten Ziele der Koalition aktiv angegangen werden.

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