Viele Lkws fahren halb leer
Auf der Brennerautobahn reiht sich zu gewissen Tageszeiten ein Lkw an den nächsten. Mit 2,25 Millionen Lastwagen wurde am Brenner 2017 ein neuer Rekord im Transitverkehr festgestellt. Rund 50 Laster werden täglich von der Straßenpolizei Sterzing gestoppt. Die Ordnungskräfte überprüfen, ob der Lkw technisch in Ordnung ist und ob der Fahrer die Ruhezeiten eingehalten hat. Sie prüfen auch, ob die Frachtpapiere mit der tatsächlich transportierten Ware übereinstimmen und echt sind. Immer wieder stoßen die Polizisten auf Unregelmäßigkeiten.
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Daneben fällt den Polizisten aber auch auf, dass in den meisten Lkws Platz auf der Ladefläche frei ist. Für die Frächter sei es wichtig, die Waren schnell von A nach B zu bringen und sie so bald wie möglich beim Empfänger abzuliefern, erklärt Peter Mock, Kommandant der Straßenpolizei Sterzing. Die Ladekapazität werde daher oft nicht ausgeschöpft. So fahren viele Lkws halb leer quer durch Europa, auch wenn sie nicht verderbliche Ware wie Pizzaöfen, Waschmaschinen oder Müll transportieren.
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Falsch deklarierte Ware und Schmuggel
Teilladungen sind aber nicht verboten. Die Polizei greift ein, wenn etwa die Ware falsch deklariert ist, wenn zum Beispiel Gefahrgut in einem normalen Laster tranportiert wird. Dann sind mehrere Tausend Euro Strafe fällig und der Lkw wird stillgelegt. Sehr oft sind die Lastwagen auch verrostet, die Reifen abgenützt oder es werden Drogen oder sogar Menschen transportiert.
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Durch ihre regelmäßigen Kontrollen hat die Sterzinger Straßenpolizei einen Überblick, welche Waren transportiert werden. So werde morgens viel frisches Obst und Gemüse von Italien Richtung Norden, vor allem nach München geliefert. Gerade bei den Lebensmitteln, so denken sich die Polizeikräfte jeden Tag, werde einiges sinnlos durch die Gegend gefahren, zum Beispiel, wenn im Herbst Kartoffeln aus Holland nach Südtirol transportiert werden.