Obernberger See: Behörde gibt grünes Licht

Der naturschutzrechtliche Bescheid für das Hotelprojekt am Obernberger See fällt positiv aus. Die Naturschutzbehörde der BH Innsbruck erteilte im zweiten Anlauf grünes Licht. Die Landesumweltanwaltwaltschaft prüft einen erneuten Einspruch.

Die Betreiberfamilie zeigt sich gegenüber dem ORF erleichtert. Man habe jedoch mit einem positiven Bescheid gerechnet, so Gerhard Stocker. Auf über hundert Seiten hat die Behörde ihren Beschluss argumentiert.

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Einen definitiven Baubeginn für das Hotelprojekt will Gerhard Stocker nicht nennen. Aber er ist guter Dinge, dass mit dem umfangreichen Bescheid auch die Projekt-Skeptiker überzeugt werden können.

Auch er sei nicht überrascht davon, dass der Bescheid positiv ausgefallen sei, so Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer. Zum einen sei in dem nun vorliegenden Bescheid das Gutachten des nicht-amtlichen Sachverständigen, das sehr negativ ausgefallen war, relativiert worden und zum anderen sei das öffentliche Interesse an der touristischen Entwicklung des Gebiets betont worden. Er werde in den nächsten Tagen und Wochen den Bescheid nun prüfen, so Kostenzer.

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Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer wird mit seinem Team den Bescheid studieren und dann abwägen, ob es erneut einen Einspruch gegen das Projekt geben wird.

Naturhotel „Refugia“

Der Innsbrucker Unternehmer Gerhard Stocker möchte direkt am Obernbergersee ein Naturhotel mit zehn sogenannten „Refugia“ bauen. Das sind in die Erde gelassene Stahltanks, die als moderne Hotelzimmer ausgestattet sind.

Notwendig sei der Neubau deshalb, so Stocker, weil das bestehende alte Gasthaus aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste. Eine Renovierung sei laut Bauexperten nicht mehr möglich, so Stocker.

Hotelprojekt Obernberger See

Alois Messner

Geplant ist - wie diese Fotomontage zeigt - statt des bisherigen Bestands auf rund 3.000 Quadratmetern ein modernes Gasthaus und zehn Refugias zu errichten.

Frühest möglicher Baubeginn wäre 2018

Ursprünglich hätte das neue Projekt am Obernberger See bereits im Jahr 2012 eröffnet werden sollen. Mit einer derart langen Verfahrensdauer - die übrigens auch einiges an Geld gekostet habe - habe er nicht im Ansatz gerechnet, so Stocker gegenüber ORF Tirol - zumal man allein zwei Jahre in die Projektentwicklung investiert hatte.

Sollte jetzt kein Einspruch mehr erfolgen und auch das Bau- sowie das Gewerbeverfahren positiv abgeschlossen werden können, wäre ein Baubeginn frühestens 2018 möglich. Daran denkt man seitens der Betreiberfamilie vorerst aber nicht.

Ehemaliges Gasthaus am Obernberger See

Hermann Hammer/Lizenz: Public Domain

Ehemaliger Alpengasthof am Obernberger See

Ermittlungen gegen LHStv Ingrid Felipe

Die Staatsanwaltschaft hat gegen LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs eingeleitet. Anlass ist das naturschutzrechtliches Verfahren zu einem Hotelprojekt am Obernberger See. Felipe hatte in die Erstellung des Naturschutzbescheides zum geplanten Hotelprojekt eingegriffen - mehr dazu in Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Felipe (tirol.ORF.at, 13.9.2016).