Extremismusverdacht: Festnahme durch Cobra

In einer Flüchtlingsunterkunft im Unterland ist am Mittwoch ein mutmaßlicher irakischer Extremist festgenommen worden. Der 20-jährige Asylwerber soll an einer terroristischen Vereinigung im Nahen Osten beteiligt sein.

Der 20-jährige Asylwerber sitzt auf Anordnung der Staatsanwaltschaft derzeit in der Justizanstalt in Innsbruck in Untersuchungshaft. Der 20-Jährige stehe im Verdacht, Mitglied einer als terroristischen Vereinigung zu bezeichnenden schiitischen Miliz im Irak zu sein, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr,

Es gebe auch keinen Hinweis darauf, dass er an den Anschlägen in Paris in irgendeiner Weise beteiligt war, heißt es vom Landesamt für Verfassungsschutz. In der Flüchtlingsunterkunft sei allerdings einschlägiges Propaganda-Material sowie ein großes Messer sichergestellt worden.

Mann hatte Attentate in Paris gutgeheißen

Über soziale Netzwerke habe der Verdächtige die Attentate in Paris gutgeheißen. Ein erster Hinweis sei von anderen Asylwerbern in der Unterkunft eingegangen. Mittwochfrüh sei der Mann vom Einsatzkommando Cobra festgenommen worden, er sei so überrascht worden, dass er keinen Widerstand leistete.

Nun werde geprüft, ob er aktiv an Morden oder Anschlägen beteiligt war. Der 20-jährige Iraker dürfte sich seit Mitte des Jahres als Asylwerber in Tirol aufgehalten haben. Die nächste Haftprüfung findet am 4. Dezember statt.

Zahlreiche Hinweise bei Polizei

Bei den Tiroler Sicherheitsbehörden gehen derzeit zahlreiche allgemeine und konkrete Hinweise zu möglicherweise verdächtigen Personen oder auffälligen Situationen ein. Sie werden vom Landesamt für Verfassungsschutz und der Polizei sehr ernst genommen und überprüft. Immer wieder stellen sich Hinweise aber auch als unbegründet heraus, wie etwa die Personenüberprüfung eines Nordafrikaners am Innsbrucker Hauptbahnhof am Dienstag. Bei ihm bestätigte sich der Verdacht der Beteiligung an terroristischen Aktivitäten im Ausland nicht.