Investor haucht Alpenkönig wieder Leben ein

Jahrelang tümpelte das marode Hotel „Alpenkönig“ am Seefelder Plateau vor sich hin. 2010 ging es in Konkurs. Am Donnerstag wird das einstige 360 Betten-Luxushotel wieder eröffnet. Hinter dem ehrgeizigen Projekt steht ein junger Rechtsanwalt.

Betreiberin des Hotels „Alpenkönig“ ist die Innsbrucker Gesellschaft ADG GmbH. Sie hat die Fruchtgenussrechte am Objekt gekauft und zusätzlich ins Groß-Hotel investiert.

Hotel Alpenkönig; Gregor Berchtold, neuer Investor

ORF

Investor Gregor Berchtold

Vom Millionendesaster zum Neuanfang?

Der neue Investor heißt Gregor Bertchtold, der für das Hotel den Neunfang wagt. Er hat vom Masseverwalter einer der Gesellschaften, die in Konkurs gegangen waren, den Betrieb übernommen, als dieser schon stillgelegt war. „Und ich habe dann auch noch eine Reihe von Aufgaben dazu übernommen, die es zu lösen galt, weil große Teile des Gesamtkomplexes gar nicht im Eigentum einer Person waren, sondern im Eigentum anderer Personen standen. Das musste ich mal bereinigen.“

Fußangeln aus der Vorgeschichte

Gregor Berchtold ist Geschäftsführer der Innsbrucker Gesellschaft ADG GmbH und Rechtsanwalt. ADG ist die Abkürzung für „Alexander der Große“, Synonym für ein Hotel-Großprojekt mit Hürden, die erst einmal aus der Welt geschafft werden mussten. So etwa auch alte Gemeindeauflagen. „Die einerseits vorgesehen haben, dass man es als Ganzjahres-Fünf-Sterne-Betrieb führt und andererseits die ganzen Anlagen, Schwimmbad und so fort, für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Das war historisch bedingt und war für den Betreiber immer ein Hemmschuh“.

Jahrelanges auf und ab

Die Geschichte des Hotels „Alpenkönig“ war jahrzehntelang eine turbulente und wechselvolle. Viele Pleite-Geier kreisten schon über dem einstigen Vorzeigebetrieb am Seefelder Plateau. 1986 war die Eröffnung des Luxus-Hauses mit damals astronomischen 380 Millionen Schillingen an Baukosten, heute umgerechnet knappe 28 Millionen Euro. Das Hotel zeichnete sich auch durch eine eigentümliche Gesellschafterstruktur aus. Das „Alpenkönig“ hatte 90 Miteigentümer und Kommanditisten, viele davon aus Deutschland.

2008 schlitterte das Unternehmen in Konkurs und musste zusperren. Ende 2009 übernahm die Reither Immobilien GmbH den überschuldeten Hotelbetrieb, der nur durch Zuschüsse der Mit-Eigentümer weiterlaufen konnte. 2010 war dann endgültig Schluss. Es folgte erneut ein Konkurs mit 22 Millionen an Insolvenzforderungen. Die neue Besitzergesellschaft ADG hatte die Fruchtgenussrechte erworben, und mehrere 100.000 Euro investiert.

Aus für Hotelruine freut die Gemeinde

Der Reither Bürgermeister Johannes Marthe zeigt sich erfreut, dass die ehemalige Hotelruine jetzt wieder mit Leben erfüllt wird. „Das war jetzt lange genug, über drei Jahre lang stand das Haus still. Es gibt nichts Schlimmeres für eine Gemeinde, als wenn man so eine Hotelruine da stehen hat. Wir sind froh, dass es wieder aufgeht und dass wieder Leben ins Haus kommt“. Am Donnerstag, am Tag der Arbeit, ist die Wiedereröffnung. Laut Betreiber mit einem gut gebuchten Haus und neuen Jobs für 13 Mitarbeiter.