Irrfahrt mit Ballon: Auf Berg biwakiert

Zwei bayerische Ballonfahrer haben die Nacht auf Montag nach einer 18-stündigen Irrfahrt auf einem Berg in Osttirol verbringen müssen. Sie kamen mit dem Gasballon völlig von ihrer ursprünglichen Route ab und wären fast mit dem Flugverkehr in Konflikt geraten

Die bayerischen Ballonfahrer starteten am Sonntag um 6.40 Uhr von Altötting aus und wollten eigentlich in den Schwarzwald. Der Wind trieb sie aber völlig von der Route ab nach Österreich. Sie überfuhren Ried im Innkreis und Linz. Dort erfasste sie die Austria Control auf dem Radar und erkannte in dem Ballon eine Gefahr für die zivile Luftfahrt. „Sie waren so etwas wie Geisterfahrer auf der Autobahn“, hieß es bei der Polizei.

Die zwei Ballonfahrer mit einem Retter bei der Bergung

ZOOM-Tirol

Die zwei Ballonfahrer bei ihrer Bergung

„Geisterfahrer“ über den Flugverkehr verbannt

Die Austro Control schickte die Ballonfahrer in eine Höhe von über 6.000 Metern, über den Großglockner fuhren sie nach Osttirol. Die beiden erfahrenen Piloten im Alter von 65 und 69 Jahren mussten erkennen, dass sie den Alpenhauptkamm nicht mehr überqueren konnten. Ins Tal wagten sie sich in der Dunkelheit wegen der Stromleitungen und Hindernisse nicht mehr. So entschieden sie sich nach 18-stündiger Ballonfahrt für eine Außenlandung im Bereich des Bergerkogels in der Osttiroler Lasörlinggruppe in etwa 2200 Metern Seehöhe.

Auf große Kälte vorbereitet

Ausgerüstet waren die beiden gut, so überstanden sie die eiskalte Nacht. Der Polizeihubschrauber Libelle brachte sie am Montag bei Tagesanbruch unverletzt ins Tal. Der Ballon wurde am Nachmittag von einem Hubschrauber geborgen.