Bschlabertal vom Aussterben bedroht

Im Bschlabertal (Bezirk Reutte) wollen immer weniger junge Menschen leben. Derzeit leben noch 120 Menschen hier. Dauert diese Landflucht weiterhin an, stirbt das Tal wohl langsam aber sicher aus.

In den letzten Jahren nahm die Anzahl der Bewohner ständig ab. Die alten Bewohner sterben, die Jungen ziehen weg und Kleinkinder kommen nicht viele nach. Häuser stehen leer oder werden nur mehr zeitweise als Ferienhäuser an Touristen vermietet.

Bschlabertal stirbt langsam aus

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Kinder gestalten Dorfleben mit

Geschäft gibt es im Ort keines, genauso wenig wie eine Musikkappelle oder einen Kindergarten. Was es aber dennoch gibt, ist eine Volksschule. Dort lernten im vergangenen Schuljahr vier Kinder aus drei verschiedenen Schulstufen gemeinsam. Für die Schüler ist dies eine überaus dankbare Situation, denn so hat die Lehrerin für jedes Kind extra viel Zeit, erklärte Lehrerin Evelyn Friedl, die selbst vor einigen Jahren ins Bschlabertal gezogen ist.

Die vier Schüler gestalten auch über das gesamte Jahre hinweg das Dorfleben mit, so wie zum Beispiel bestimmte Feierlichkeiten oder auch die Mette.

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Aussterben heißt nicht ausgestorben

An einem sonnigen Wochenende ist es im Tal dennoch alles andere als ruhig. Zahlreiche Motorradfahrer kommen hier auf ihrem Weg Richtung Hahntennjoch vorbei und machen auch manchmal im örtlichen Gasthof Halt.

Der Bürgermeister von Pfafflar, Bernd Huber, sucht seit seinem Amtsantritt vor acht Jahren konstant nach einer Lösung um dieser Abwanderung Einhalt zu gebieten. Der große Erfolg blieb aber bislang aus. Um wieder mehr Bewohner ins Tal zu locken, brauche es unter anderem Wohnungen, Gästebetten und Unterstützung für die verbliebenen Bauern. All das ist aber eine Frage des Geldes, so Huber. Ans Aufgeben denkt er aber noch nicht.

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ORF Radio Tirol Sommerfrische macht diese Woche ganz in der Nähe des Bschlabertals Halt - mehr dazu in 50 Tage Sommerfrische - Übersicht.