Tschirgant-Tunnel bis 2017 kein Thema

Die Autobahn-Gesellschaft ASFINAG wird im laufenden Jahr 30 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit in Tirol investieren. Kein Thema ist derzeit der Bau des Tschirgant-Tunnels. Er scheint nicht im aktuellen Bauprogramm der ASFINAG auf.

Belagsanierungen, neue Lkw-Stellplätze, Brückenerneuerungen und den Ausbau von Anschlussstellen bei Inntal- und Brennerautobahn hat die ASFINAG heuer geplant. 30 Millionen Euro sind dabei für die wesentlichen Projekte vorgesehen. Dazu kommt noch die Lärmschutzwand bei Zirl.

Im Sommer soll die Strecke Kufstein-Brenner übrigens für fünf Wochen komplett baustellenfrei sein. Von Anfang August bis zum Schulbeginn werden alle Baumaßnahmen unterbrochen, um die Behinderungen für den Reiseverkehr so gering wie möglich zu halten.

Das Tschirgant-Projekt
Der Tschirgant-Tunnel soll das Inntal bei Haiming mit Nasserreith verbinden und so das Gurgltal sowie das Mieminger Plateau entlasten.

Tschirgant zumindest bis 2017 auf Eis

Große Bauprojekte hat die ASFINAG heuer in Tirol nicht vorgesehen. In weitere Ferne gerückt ist der immer wieder geforderte Tschirgant-Tunnel, räumt Alpenstraßen-Chef Klaus Fink ein. Dafür seien nicht nur finanzielle Gründe ausschlaggebend, sondern auch verkehrstechnische Fragen. Durch den Bau des Tschirganttunnels würde wohl die Fernpass-Strecke zusätzlich belastet. Staus bis in den Tunnel zurück wären die Folge und dann müsste dieser erst recht wieder gesperrt werden, erklärt Fink.

In den vom Durchzugsverkehr geplagten Ortschaften im Gurgltal und am Mieminger Plateau beharrt man dennoch auf dem Tunnelbau - mehr dazu in Blockade: "Schmerzgrenze erreicht Die Chancen stehen derzeit jedoch nicht besonders gut. Völlig aussichtslos ist die Situation laut Fink jedoch nicht. Man werde die Verkehrssituation in den nächsten Jahren beobachten und mögliche Lösungen für die Fernpassstrecke suchen. Möglicherweise wird der Tschirgant-Tunnel dann 2017 wieder ins Bauprogramm aufgenommen.

Gurgiser: „Tunnelsand in den Augen“

Der Tschirgant-Tunnel sei schon seit drei Jahren gestorben, sagt Fritz Gurgiser vom Bürgerklub. Der Bevölkerung solle kein Tunnelsand in die Augen gestreut werden, der Tunnel löse die aktuellen Verkehrsprobleme nicht. Statt dessen soll es, meint Gurgiser, Sofortmaßnahmen für die Fernpass-Strecke geben, etwa effiziente Kontrollen, Lärmschutzmaßnahmen und Lkw-Nachtfahrverbote.

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