Reaktionen zum Rücktritt von Switak

In der Koalition und beim politischen Gegner wurde Switaks Schritt unterschiedlich kommentiert. Für die SPÖ waren Switaks Verstrickungen eine „Belastung für die Regierung“, die Liste Fritz sieht den „Anfang vom Ende“ der Regierung, die Grünen kritisieren Switaks „Opferrolle“.

Koalitionspartner SPÖ hält Switaks Entscheidung für angemessen. „Christian Switak hat seine persönlichen Konsequenzen gezogen – dies nehmen wir zur Kenntnis“, stellen die beiden SPÖ-Regierungsmitglieder LHStv Hannes Gschwentner und Landesrat Gerhard Reheis klar.

Für die SPÖ Tirol als Koalitionspartnerin sei dieser Schritt angemessen, da die privaten Verquickungen Switaks zunehmend eine Belastung für die Regierung dargestellt hätten. „Wenn die Nebengeräusche überwiegen, ist es schwierig, konstruktive Sachpolitik zu betreiben“, so Gschwentner und Reheis.

Liste Fritz: Ende der „Baustellenpolitik“

In der Stunde seines Abgangs sollte man nicht vergessen, dass Platter Switak als seinen stärksten Netzwerker und als sein bestes Pferd nach Tirol geholt habe. Jetzt bestehe auch für Platter die Gefahr „aus dem Sattel zu fallen“, sagte Landtagsabgeordneter Fritz Dinkhauser in einer Reaktion.

Die ÖVP sei angeschlagen, Platters Baustellenpolitik gerate immer mehr zum Fiasko. Der Abgang von Switak läute „vermutlich das Ende der schwächsten Tiroler Landesregierung aller Zeiten ein“, so Dinkhauser.

Grüne: „Switak stilisiert sich selbst zum Opfer“

„Wenn Switak – wie er sagt – rechtlich und moralisch einwandfrei agiert habe, warum tritt er dann zurück?“ fragt die grüne Landesssprecherin Ingrid Felipe. Für Klubobmann Georg Willi stilisiere sich Switak in seiner Rücktrittserklärung zum Opfer und setze dem „unwürdigen Spiel“ damit die Krone auf. Nicht einmal im Rücktritt sehe Switak sein Fehlverhalten ein.

Der Rücktritt müsse der Beginn eines Selbstreinigungsprozesses in der ÖVP sein. Denn auch der ÖVP-Umgang mit der Affäre biete Grund zur Kritik, die ÖVP habe sich bisher hinter Switak gestellt und durch die Aussage, Switak sei ein Gewinn für Tirol, sogar indirekt aufgerufen „bereichert euch!“, so Willi.

FPÖ begrüßt „Rückkehr der Sauberkeit“

Landesparteiobmann und Landtagsklubobmann Gerald Hauser begrüßt Switaks Schritt. Die Bevölkerung habe kein Verständnis für Korruptionsfälle. Es sei höchste Zeit dafür, dass „Sauberkeit in die Politik zurückkehre und höchste Zeit für ein transparentes Parteienfinanzierungsgesetz in Tirol“, so die FPÖ in ihrer Erklärung.

Gurgiser: „Haben wir keine anderen Sorgen?“

Der Bürgerklub von Fritz Gurgiser erklärte, er halte „trotz und vor allem wegen des Rücktritts von Landesrat Christian Switak“ an seiner Position fest: „Das Land Tirol braucht mehr denn je Diskussion, Streit oder auch Konflikt um die Themen, welche uns in den nächsten Jahren sehr stark befassen werden“.

Sie hätten den Eindruck, so Fritz Gurgiser und Thomas Schnitzer, dass fast mit „Gewalt“ von wichtigen Landes- und Bundesthemen abgelenkt werde und mit einer „Jagddebatte“ zugedeckt werden soll. Wer bestechlich, käuflich oder korrupt sei, werde mit oder ohne Jagd einen Weg finden, dieser Neigung nachzugehen. „Haben wir in Tirol keine anderen Sorgen mehr?“ fragt der Bürgerklub Tirol.

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