Andreas Braun: Querdenker und Visionär

Mit Jahresende geht jener Mann in Pension, der gemeinsam mit André Heller 1995 die Kristallwelten umgesetzt hat. Andreas Braun ist in seiner Laufbahn nie den einfachen Weg gegangen.

Bereits als er Direktor der Tirol Werbung war, hatte Andreas Braun mit der Plakatserie „starkes Land“ mit dem Almhütten- und Dirndlklischee in der Tourismuswerbung aufgeräumt. Selbstkritische Werbespots, von Christian Berger gedreht, hatten die Touristiker damals aufheulen lassen.

Wenig später heizte Andreas Braun eine Qualitätsdiskussion an, als er in Holland verkündete, dass acht von zehn bestellten Gulasche in Österreich schlecht seien. Doch ums Provozieren allein ging es Braun nie. Er wollte klarmachen, dass es ohne Qualität und ohne Kultur kein Alleinstellungsmerkmal des Tiroler Tourismus gebe.

1994 wechselte Braun zu Swarovski und setzte mit André Heller die Idee der Kristallwelten um. Daraus ist eine touristische Erfolgsgeschichte geworden, auf die Braun stolz ist. 700.000 Menschen pilgern jährlich zu den Swarovski-Kristallwelten in Wattens und machen die unterirdischen Erlebniskammern zu einer der meist besuchtesten Sehenswürdigkeit Österreichs.

„In 17 Jahren hat sich einiges gerundet, was ich mir vorgestellt habe“, so Braun: „Es freut mich, dass dieser Ort ungebrochen attraktiv bleibt und dass wir diese Idee auch mit den Stores in Wien und in Innsbruck etablieren durften. Das ist schon ein gutes Gefühl.“ Andreas Braun übergibt das Zepter bei den Kristallwelten Ende des Jahres.

In den Ruhestand geht der bald 66-Jährige aber nicht. Er will sich in Zukunft um gesellschaftspolitisch wichtige Projekte für Swarovski und die Standortgemeinde Wattens kümmern. Ab 2012 wird Braun Geschäftsführer der neu gegründeten Destination Wattens GmbH, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Region im Hinblick auf Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Kultur weiter zu entwickeln. Mehr dazu in Plus bei Kristallwelten, Braun vor Wechsel (tirol.ORF.at; 18.112011).