Caritas fordert Unterstützung für Pflegende

Der Tiroler Caritas-Direktor Georg Schärmer fordert von der Politik mehr Einsatz für pflegende Angehörige. Allein in Tirol seien mindestens 50.000 Menschen betroffen. Pflegende sollten sozialrechtliche Ansprüche haben.

Caritas-Direktor Georg Schärmer fordert einen umfassenden Aktionsplan mit Unterstützungsangeboten für Betroffene, aber auch mit einer sozialen Absicherung. Er wünsche, dass es in Zukunft auch Entlastung und Erholung auf Krankenschein gebe, so Schärmer. Zudem brauche es ein Bündel an Maßnahmen wie etwa eine Qualitätssicherung rund um die 24-Stunden-Betreuung.

Bei Pflegegeld wird Mindestsicherung gekürzt

Besonders kritisiert Schärmer eine Bestrafung pflegender Angehöriger. Es sei eine unselige Praxis, dass pflegende Angehörige, die nicht mehr der Arbeit nachgehen können, früh aussteigen müssen und dadurch später im Alter große Belastungen hätten. Wenn es Mindestsicherungsempfänger seien, dann werde ihnen die Mindestsicherung gekürzt, weil Pflegegeld im Raum sei. „Das darf einfach nicht passieren“, so der Tiroler Caritas-Direktor. Es brauche eine breite Bewusstseinsbildung, dass das nicht irgendein Thema ist, „sondern Staatsziel Nummer eins sein muss“.

Da dieses Thema jeden früher oder später betreffe, sei es auch für die Politik ein mehrheitsfähiges Thema. „Dieses ewige Herumgequatsche, entschuldige, zum Thema Flucht und Asyl ist für mich vor allem ein Flüchten vor diesem Thema", sagt Schärmer.

Pflegende sollen sozialrechtliche Ansprüche haben

Schärmer fordert sozialrechtliche Ansprüche oder auch „ein Stück Lohn oder zumindest Pensionsjahre“ für den Fall, in dem ein pflegender Angehöriger nur mehr für den zu Betreuenden da ist. Bei einer 24-Stunden-Pflege gebe die öffentliche Hand auch 500 Euro pro Monat dafür aus, „das erwarte ich mir für einen pflegenden Angehörigen auch“. Wenn schon nicht unmittelbar Geld fließe, dann solle es wenigstens in eine Pensionskasse eingezahlt werden, damit pflegende Angehörige nicht noch in die Altersarmut rutschen.