Flüchtlingszahlen auf Brenner rückläufig

Rund 2.500 Flüchtlinge hat die Polizei in Tirol im ersten Halbjahr aufgegriffen. Das sind weniger als in der ersten Hälfte des Vorjahres. Die Lage auf dem Brenner habe man im Griff, sagte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Keinen Anlass zur Aufregung sieht auch sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Flüchtlinge derzeit rückläufig. Zwar werden laufend illegal eingereiste Personen in Tirol aufgegriffen, es seien zum Teil aber weniger als noch vor der großen Flüchtlingsbewegung vor drei Jahren, heißt es.

„Niemand würde profitieren“

Für die SVP-Parlamentarier Dieter Steger, Julia Unterberger und Meinhard Durnwalder wäre die Schließung des Brenners ein Rückfall in überwunden geglaubte Verhaltensmuster des 19. und 20. Jahrhunderts. „Niemand würde davon profitieren, weder Italien noch Österreich und schon gar nicht Europa als Ganzes", so die Politiker in einer Presseaussendung am Dienstag.

Deutschland schickt Flüchtlinge schon jetzt zurück

Für Landeshauptmann Platter ist auch die Zahl jener Flüchtlinge überschaubar, die bereits in einem anderen EU-Land registriert sind und die Deutschland offenbar künftig konsequent zurückweisen will - mehr dazu in Deutsche Asyldebatte: Platter wartet ab.

Bereits bisher verwehren die deutschen Behörden der Hälfte aller Flüchtlinge, die nach einem illegalen Übertritt an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden, die Einreise. Bis Ende Mai wurden laut offizieller Statistik bei Kontrollen in Bayern insgesamt rund 4.600 illegal eingereiste Menschen registriert.

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