Tirol hat schon Regeln zu Wolfsabschuss

Die Südtiroler Landesregierung will den Abschuss von Wölfen und anderen Raubtieren erlauben. In Tirol brauche es so ein Gesetz nicht. Es sei bereits jetzt möglich, „Problemwölfe“ zu schießen, so Landesrat Josef Geisler (ÖVP).

Seit im Vorjahr in Südtirol zahlreiche Schafe, Kälber und Fohlen gerissen wurden, sehen Bergbauern dringenden Handlungsbedarf. Das heißt aus ihrer Sicht eine Reduktion der Raubtiere, sprich Abschuss. Nun will die Südtiroler Landesregierung gemeinsam mit dem Trentino den Abschuss von Wölfen und anderen Raubtieren erlauben - zum Schutz der Berglandwirtschaft, wie es heißt - mehr dazu in Südtirol feilt an Regeln für Wolfsabschuss.

Wolfsmanagement in Österreich
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In Tirol ist es bereits jetzt möglich, Wölfe zu schießen, betonte Josef Geisler und verwies auf den seit 2012 geltenden Wolfsmanagementplan. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Wolf aggressiv auf Menschen reagiert oder wiederholt Nutztiere und Haustiere tötet.

Wolf in Gehege

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Andere Bedingungen im Gebirge

Zudem müssen laut EU-Bestimmungen vorher alle Präventionsmaßnahmen ausgereizt worden sein. Diese seien in Tirol aber nicht immer möglich, so Geisler. Dabei handle es nicht nur eine Frage der Finanzierbarkeit, sondern sei gerade im alpinen Gebiet eine Frage der Umsetzbarkeit. „Erfahrungen mit Herdenschutzmaßnahmen aus anderer Regionen können nicht so ohne Weiteres auf die Alpen übertragen werden“, so der Landesrat.

Im Gebirge gebe es völlig andere Bedingungen. Großflächige Almgebiete, inhomogene Tierherden und auch die verstärkte Nutzung der Almen durch Wanderer würden die die Umsetzung von Herdenschutz im alpinen ungleich schwieriger machen.