Gutachten soll Grund für Weidezaun-Unfall klären

Nach dem schweren Unfall eines Buben bei einem elektrischen Weidezaun in Söll hat die Staatsanwaltschaft ein Gutachten zum Unfallhergang in Auftrag gegeben. Die Ermittlungen könnten auch strafrechtliche Folgen haben.

Die Polizei hat das Weidezaun-Gerät nach dem Unfall Ende Mai beschlagnahmt. Ein zehnjähriger Bub ist bei dem Unfall mit seinem Kopf in einen elektrischen Weidezaun geraten. Er musste reanimiert werden - mehr dazu in Kind nach Kontakt mit Weidezaun reanimiert.

Suche nach Unfallursache

Jetzt soll ein Gutachten klären, ob das Gerät, das den Weidezaun mit Strom versorgt hat, allenfalls einen Fehler hatte. Es sei wichtig zu klären, wo die Ursache für einen derart schweren Unfall liege - zumal es sich um einen Unfall handelt, bei dem sich jeder frage, wie das passieren könne, heißt es auf Anfrage von Seiten der Staatsanwaltschaft. Falls es bei der Verwendung dieses Geräts eine Gefahr gebe, müsse das für die Zukunft geklärt sein.

Weidezaungerät

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Ein elektrisches Weidezaungerät

„Sollte hier irgendwo eine Fahrlässigkeit vorliegen, dass da etwa etwas falsch eingestellt war oder ein kaputtes Gerät verwendet worden sei, oder was auch immer, das sind jetzt nur Mutmaßungen, so könnte das auch strafrechtliche Folgen haben“, erklärte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck.

Auch medizinisches Gutachten in Auftrag gegeben

Wann das Gutachten fertig ist, könne man derzeit nicht sagen. Auch ein medizinisches Gutachten sei in Auftrag gegeben worden, sagte Mayr.

Der Bub wird seit dem Unfall an der Klinik Innsbruck behandelt. Er war zunächst im künstlichen Koma, am Wochenende konnte er aus dem Tiefschlaf geholt werden. Wie die Genesung voranschreitet, würden die nächsten Wochen zeigen, sagte ein Sprecher der Klinik.