Großangelegter Kokainhandel aufgedeckt

Die Polizei hat einen großangelegten Kokainhandel in Innsbruck und Salzburg aufgedeckt. Es wurden 14 Personen festgenommen und unter anderem über ein Kilogramm Kokain im Verkaufswert von über 110.000 Euro sichergestellt.

Schon im Dezember haben Ermittler festgestellt, dass in Innsbruck vermehrt Kokain von höchster Qualität im Umlauf war. In der Folge hat sich gezeigt, dass eine neue Gruppe nach Verhaftungen im vergangenen Jahr den Kokainverkauf in der Landeshauptstadt übernommen hatte.

Ausgeklügeltes Verkaufssystem

Zwei Personen der sogenannten „Nordafrikaner-Szene“, die sich seit Jahren als abgelehnte Asylwerber mit unterschiedlichen Alias-Namen in Österreich aufhalten, sollen für den Kokainverkauf verantwortlich sein sowie für den Großeinkauf, den Schmuggel des Kokains und die Versorgung der Verkäufer, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Straßenverkauf selbst lief über eine Art „Filial“-Betrieb. Die „Folgeebene“ habe ausschließlich aus Marokkanern bestanden, die selbst seit Jahren widerrechtlich in Österreich lebten und im Drogenverkauf tätig waren. Noch eine Ebene darunter kamen sogenannte „Läufer“ zum Einsatz, die letztendlich den Straßenverkauf übernahmen.

Unauffällige Mietwohnung und große Autos

Die beiden „Chefs“ waren nicht selbst im Straßenverkauf tätig. Sie wohnten unauffällig in Mietwohnungen in Innsbruck und Umgebung. Sie seien aber durch ihre „hochpreisigen und für ihre ursprünglichen Verhältnisse völlig untypischen Fahrzeuge“ aufgefallen, teilte die Polizei mit.

sichergestellte Autos

Polizei

Zwei der sichergestellten Autos

Das Kokain, das in Innsbruck vertrieben wurde, wurde über einen längeren Zeitraum aus Salzburg angeliefert. Auch dort sollen mehrere Marrokkaner tätig gewesen sein, die sich ebenfalls nicht legal in Österreich aufgehalten haben. Die beiden Händler aus Innsbruck sollen mit der Gruppe aus Salzburg über einen längeren Zeitraum geschäftlich verbunden gewesen sein.

Elf Personen in Untersuchungshaft

Im April und Mai hat die Polizei 14 Personen in Innsbruck, Salzburg und Deutschland festgenommen, elf sitzen jetzt in U-Haft. Die Polizei geht davon aus, dass die Gruppe dadurch zerschlagen worden ist. Im Zuge der Ermittlungen konnte die Polizei 1,1 Kilogramm hochwertiges Kokain im Verkaufswert von 110.000 Euro sicherstellen, weiters zwei Autos der Marke Mercedes im Wert von 65.000 Euro sowie 40.000 Euro Bargeld.

Illegal nach Österreich zurückgekehrt

Die Polizei geht davon aus, dass die Gruppierung mehrere Kilogramm Kokain und Marihuana im Wert von mehreren hunderttausend Euro verkauft hat. Hohe Bargeldbeträge sollen über Umwege nach Marrokko überwiesen worden sein.

Einige Beteiligte waren schon in Schubhaft und zum Teil auch ins Ausland abgeschoben. Sie waren illegal noch Österreich zurückgekehrt, wo sie sofort wieder im Drogenverkauf aktiv geworden sind.