Sozialprojekte: AMS kürzt, Land fördert weiter

Durch die Förderkürzungen des Arbeitsmarktservice (AMS) wackeln in Tirol 108 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose und Menschen über 50. Das Land Tirol sagte am Mittwoch weitere Förderungen zu - zumindest vorläufig.

Durch Einsparungen im Sozialministerium stehen dem AMS künftig statt 7,5 Millionen Euro nur mehr sechs Millionen zur Verfügung. Dadurch werde das AMSA Förderungen für gemeinnützige Beschäftigungsprojekte kürzen müssen, kündigte AMS-Chef Anton Kern vor wenigen Tagen an - mehr dazu in AMS-Kürzungen: Sozialprojekte vor dem Aus. Durch die Kürzungen sind in Tirol 108 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose und Menschen über 50 gefährdet.

Land will Förderungen vorerst beibehalten

Im Gegensatz zum AMS wird das Land Tirol die Förderungen für die sozialökonomischen Betriebe aber wie bisher aufrecht halten. Das sagte Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) am Mittwoch bei einem Gespräch mit den Geschäftsführern der betroffenen Osttiroler Beschäftigungsprojekte „S`Gwandtl“ und „Schindel und Holz“ zu. Diese Zusage gelte jedoch nur aus derzeitiger Sicht und vorbehaltlich der Budgetvorgabe 2019, wie betont wird.

Arbeitsplätze werden abgebaut

Das bedeute nach nie vor, dass der Betrieb nicht gerettet sei, so Rita Feldner, Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins „Soziale Osttiroler Frauenprojekte für Arbeitssuchende“ (SOFA), bei dem 23 Arbeitsplätze wackeln. Man müsse sich um Fördergelder aus anderen Quellen bemühen. Fest stehe jedoch, dass der Betrieb so wie derzeit nicht weitergeführt werden könne, es werde sicher harte Einschnitte geben. Arbeitsplätze würden sicher abgebaut werden müssen, bedauerte Feldner.

Minimalziel durch Landeszusage erreicht

Es habe bisher zu viele offene Aspekte gegeben, um wirklich berechnen zu können, wie die Zukunft aussehen werden, so Rene Ladstätter vom Verein „Schindel und Holz“. Nun sei durch die Zusage des Landes das Minimalziel erreicht. Nun könne man sich Szenarien überlegen, wie es mit dem Betrieb weitergehen könne, so Ladstätter.

Gefahr des Verbleibs in Langzeitarbeitslosigkeit

Der Sozialpolitische Arbeitskreis Tirol, kurz SPAK, übt heftige Kritik an den Einsparungen des Sozialministeriums im Bereich der Arbeitsmarktpolitik. Die sozialökonomischen Betriebe seien wichtige Kooperationspartner in der Arbeitssuche.

Viele der gefährdeten Planstellen in Osttirol, Imst, Kufstein und Reutte träfen Alleinerzieherinnen und Menschen über 50 Jahren. Es drohe die Gefahr, dauerhaft in der Langzeitarbeitslosigkeit bleiben zu müssen, kritisiert der SPAK.

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