Safety Park zieht Bilanz nach zehn Jahren

2008 ist das Fahrsicherheitszentrum in Pfatten bei Bozen errichtet worden. Damals sorgte das 20 Millionen Euro teure Projekt für Kritik. Besonders die Go-Kart- und Motocross-Pisten sind den Anrainern bis heute ein Dorn im Auge.

Die Fahrbahn ist rutschig, der Wagen bricht aus, jetzt muss richtig reagiert werden. Im Safety Park kann dies gefahrlos geübt werden. Rund 27.000 Personen haben dort seit 2008 ein Fahrsicherheitstraining absolviert. Vor allem in den letzten Jahren ist die Nachfrage gestiegen, am Beginn war sie zögerlich.

Umstrittene Einrichtung

Am Sonntag wird mit einem „Tag der offenen Tür“ gefeiert, doch bis heute ist die Einrichtung umstritten. Ein Biotop, die sogenannte „Fritzi Au“, fiel dem Safety Park zum Opfer und mobilisierte Umweltschützer zu Protesten. Die Anrainer waren hauptsächlich wegen der Lärm- und Luftbelastung besorgt.

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Das Weiße Kreuz beim Fahrsicherheitstraining

Doch der damals zuständige Landesrat Thomas Widmann argumentierte mit der Sicherheit, die im öffentlichem Interesse stehen würde. 90 Prozent aller Verkehrsunfälle werden durch Fahrfehler verursacht, sagt die Statistik. Im Jugendalter sind Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache. Wer übt, könnte diese vermeiden, ob mit Auto, Lkw, Traktor oder Motorrad. Das Angebot richtet sich nicht nur an Privatpersonen sondern auch an Berufsfahrer. Dennoch verzeichnet das Fahrsicherheitszentrum Zenzenhof bei Innsbruck im Jahr etwa fünf Mal so viele Nutzer als Bozen.

Freizeitaktivitäten nicht mehr gefördert

Daneben machen im Safety-Park aber auch Motocrossmaschinen, GoKarts und Co. ihre Runden, was bei Anrainern für Unmut sorgt. 2015 hat die Landesregierung beschlossen, die Freizeitaktivitäten nicht mehr zu fördern, die Betriebszeiten am Wochenende wurden eingeschränkt.

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Motocross-Piste beim Safety Park

Doch, wenn die Bahnen schon einmal da sind, sollen sie auch genutzt werden, kritisieren die Motorsportfans. Zum Trainieren müssten sie nun viele Kilometer in Richtung Süden fahren. Dennoch bleibt für viele die Kritik an den hohen Kosten. 520.000 Euro stellte das Land 2017 bereit.