TIWAG mit mehr Umsatz und Gewinn

Die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) hat 2017 Gewinn und Umsatz gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 92,4 Mio. Euro. Das Land als Alleineigentümer des Energieversorgers erhält 20,6 Mio Euro Dividende. Im Oktober wird der Strom teurer.

Der TIWAG-Umsatz stieg im Vorjahr um knapp 27,8 Mio Euro auf 1,10 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis wurde von 69,3 Mio auf 92,4 Mio Euro gesteigert. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Erich Entstrasser fiel das Ergebnis damit besser als geplant aus.

Der Anstieg beim Konzernergebnis sei darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen mit den Themen Strom, Gas, Wärme „breiter aufgestellt“ sei, die Netzgesellschaften drinnen seien und Zusatzerträge mit den Beteiligungen wie der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) lukriert würden.

256 Mio Euro im Vorjahr investiert

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen habe man auch 2017 mit einem Investitionsvolumen von 256,3 Mio. Euro einiges an Geld in die Hand genommen, so Entstrasser. Ein beträchtlicher Teil davon komme der heimischen Wirtschaft zugute. Im laufenden Jahr seien erneut Investitionen in dieser Höhe geplant.

TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser (linlks) und Aufsichtsratschef Reinhard Schretter

TIWAG/Vandory

TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser (links) und Aufsichtsratschef Reinhard Schretter

20 Mio Euro Dividende, Strom wird teurer

Das Land Tirol als Alleineigentümer dürfte für das Jahr 2017 wieder eine Ausschüttung erhalten. „Wir werden in der Hauptversammlung am 24. Mai eine Dividende in Höhe von 20,6 Mio. Euro vorschlagen“, sagte Entstrasser. Der Mitarbeiterstand von 1.400 soll in etwa gleich bleiben, hieß es.

Der Strompreis werde spätestens Anfang Oktober ein Thema, denn dann stehe die Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland an, wodurch Strom teurer werden dürfte. Wie hoch die Teuerung ausfallen werde, könne derzeit nur schwer eingeschätzt werden, so der TIWAG-Chef. Er rechne mit einem Anstieg von bis zu zehn Prozent.

40 Mio Euro für Verbund-Anteile bei GKI

Die TIWAG übernimmt bei dem im Oberen Gericht bei Prutz entstehenden Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) die Anteile des Verbunds. Die Verbundgesellschaft hielt zuletzt noch zehn Prozent - mehr dazu in Firstfeier auf Kraftwerksbaustelle in Prutz. Die Transaktion solle Mitte des Jahres über die Bühne gehen, so Entstrasser. Künftig halten die Tiroler dann 86 Prozent. Die restlichen 14 Prozent bleiben bei den Engadiner Kraftwerken entsprechend dem Schweizer Erzeugungsanteil.

Bei Ovella

Grafik GKI

GKI-Staumauer bei Ovella

Die Übernahme der Verbundanteile werde die TIWAG knapp über 40 Mio. Euro kosten, was den bisherigen Baukosten der Verbundgesellschaft entspreche. Die Übernahme werde sich strategisch „jedenfalls“ auszahlen, zeigte sich Entstrasser überzeugt: „Denn so sind alle österreichischen Anteile in Tiroler Hand, wie die gesamte Wertschöpfung und die Arbeitsplätze.“

Durch die Übernahme erhöhe sich der Bezugsanteil der Tiwag um weitere 40 Gigawattstunden (GWh), was der durchschnittlichen Erzeugung von drei Kleinkraftwerken entspreche, so Entstrasser. Damit könne die Eigenversorgung im Land weiter erhöht werden.

Visualisierung des Kraftwerksbaus GKI

GKI GmbH

So soll das Krafthaus in Prutz nach Fertigstellung aussehen

Weitere Projekte geplant bzw. bereits im Bau

Für die Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz rechnete Entstrasser noch 2018 mit der Entscheidung durch den Verwaltungsgerichtshof (VwGH) in Wien. Die Bauvorhaben Erweiterung Kraftwerk Kirchbichl und Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) im Oberen Gericht befinden sich bereits in Bau.

Nach Fertigstellung sollen beide Anlagen zusammen zusätzlich rund 470 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr erzeugen.

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