Deutlicher Rückgang bei Alpinunfällen

Laut aktueller Unfallstatistik ist die Zahl der Alpinunfälle in Österreich und auch in Tirol im letzten Winter markant zurückgegangen. Vor allem der viele Schnee und der gute Schneedeckenaufbau seien dafür verantwortlich, sagen Experten.

In Tirols Bergen kamen im letzten Winter 45 Menschen ums Leben, um acht weniger als noch im Winter zuvor. Österreichweit sind 120 Menschen tödlich bei Alpinunfällen verunglückt, das Zehnjahresmittel sind 129 tödlich Verunglückte. Bei der Zahl der Verunfallten gab es österreichweit einen Rückgang von 18 Prozent bzw. 1.600 Verunfallten, in Tirol betrug der Rückgang sogar 20 Prozent.

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Hermann Hammer

Ausreichend Schnee und gut präparierte Pisten sorgten für weniger Unfälle

Viel Schnee seit November, die zunehmend bessere Ausrüstung, aber auch die „hervorragende Pistenpräparierung“ seien Gründe für den Trend zu weniger Unfällen, sagt Karl Gabl vom Kuratorium für Alpine Sicherheit.

Spuren garantieren keine Sicherheit

Der schneereiche Winter birgt im alpinen Gelände auch jetzt noch viele Gefahren. Davor warnt der Leiter der Alpinpolizei, Norbert Zobl: „Aufgrund des vielen Schnees müssen wir bis in den Juli hinein mit Schneefeldern rechnen. Wanderer müssen dementsprechend ausgerüstet sein, um solche Schneefelder sicher queren zu können.“

Schneefeld auf der Seefelder Spitze

Natalie Wander

Auch Grate seien noch stark überwechtet. Hier müsse man wissen, dass Wechten hangparallel brechen und man auf keinen Fall am Scheitel der Wechte gehen soll, auch wenn dort bereits Spuren sind.“ Spuren würden auf keinen Fall Sicherheit garantieren, warnt Zobl.

Veider empfiehlt frühen Start

Zu Beginn der Wandersaison gelte es nun simple Tipps zu beherzigen, sagt Peter Veider, Ausbildungsleiter der Tiroler Bergrettung: „Die meisten gehen im Sommer viel zu spät weg. Wenn sie um 10.00 Uhr oder um 12.00 Uhr erst zu einer Tour aufbrechen, kommen sie in die ärgste Hitze und haben dann oft zu wenig zu trinken mit.“ Der einfachste Tipp sei deshalb, früh genug aufzubrechen, so Veider. Auch wenn viele bereits sehr gut ausgerüstet seien, fehle oft das Wissen um den richtigen Umgang mit der teuren Ausrüstung.