Häufige Einsätze fordern Bergretter heraus

Die Tiroler Bergrettung hat im Jahr 2017 zu über 2.600 Einsätzen ausrücken müssen. Für die 4.500 Mitglieder und so manche Ortsstelle sei das eine große Herausforderung, sagt Landesleiter Hermann Spiegl.

Gegen den Anstieg bei den Einsätzen könne man nichts tun, so Spiegl. Man könne aber Systeme errichten, die auch eine Einbeziehung benachbarter Ortsstellen vorsieht. Zur Personalsuche bei der Bergrettung sagt Spiegl, es sei zwar nicht sehr schwierig, junge und engagierte Mitglieder zu bekommen, zunehmend schwierig werde es aber, die Funktionärsposten zu besetzen.

Schutz vor rechtlichen Konsequenzen

In Zukunft müsse es auch möglich sein, dass ein Landesleiter ein normal arbeitender Mensch mit 40 Stunden Arbeitszeit ist. Derzeit sei das sehr schwierig oder überhaupt nicht möglich. Außerdem müsse man auch darauf schauen, in den Ortsstellen die Funktionärsposten immer wieder richtig zu besetzen und dass dort die Angst vor irgendwelchen rechtlichen Konsequenzen nicht zu groß wird. Es gebe immer wieder Fälle, wo jemand versucht, aus einer Bergung Geld herauszuschlagen und mit Juristen lostrommelt, so Spiegl, „das verschreckt sehr viele Leute“.

Rettung aus Gletscherspalte

Bergrettung Osttirol

Bergretter bei einer Spaltenbergung auf einem Gletscher

Man sei bestrebt, den Funktionärsposten durch Systeme und Unterstützung aus der Landesleitung so zu gestalten, dass jeder genau weiß, worauf er sich einlässt und es keine Grauzonen gibt, „vor denen er sich fürchtet, dass er dann irgendwann einmal drankommen könnte“. Gründe für die hohen Einsatzzahlen sind unter anderem eine Vollkasko-Mentalität, Selbstüberschätzung aber auch steigende Touristenzahlen.

Spiegl als Landesleiter bestätigt

Zusätzlich entwickelt die Bergrettung neue Geräte aus Titan oder Übungsparcours für Tourismusverbände, auf denen die Gäste sicheres Gehen im Gebirge lernen können. Landesleiter Hermann Spiegl wurde am Samstag in Imst bei der Landesversammlung in seinem Amt bestätigt.

Link: