Personalkosten drücken Überschuss der RLB Tirol

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG (RLB Tirol AG) ist im letzten Geschäftsjahr um 10,8 Prozent auf 20,2 Mio. Euro gesunken. Die Bank macht dafür höhere Personalkosten verantwortlich.

Der Rückgang des Gewinns vor Ertragssteuern sei unter anderem auf die gestiegenen Personalkosten aufgrund des regulatorischen Aufwands und Belastungen aus den Rückzahlungen der Negativzinsen zurückzuführen, erklärte der stellvertretende RLB-Tirol-Vorstandsvorsitzende, Reinhard Mayr, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Die Österreichische Nationalbank (OeNB) überhäufe die Banken „tagtäglich mit einem Wust an Regulatorik“ und verlange aber gleichzeitig einen zusätzlichen Abbau von Mitarbeitern, beschwerte sich RLB-Tirol-Vorstandschef Johannes Ortner. Zudem halte die Europäische Zentralbank (EZB) nach wie vor trotz Hochkonjunktur an einer Geldschwemme fest. Diese Politik halte er für falsch, fügte Ortner hinzu.

Johannes Ortner

Raiffeisen/Forcher

RLB-Tirol-Vorstandschef Johannes Ortner bei der Pressekonferenz

Eigenkapitalquote gesteigert, Risikokosten gesunken

Trotzdem zeigte sich Mayr mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. „Wir haben uns 2017 sehr dynamisch entwickelt und die höchste Bilanzsumme in der Geschichte eingefahren“, erklärte Mayr. Diese sei um 1,8 Prozent auf 7,4 Mrd. Euro gestiegen. Erfreulich sei auch die Entwicklung der Eigenmittelquote. Sie habe auf 16,35 Prozent gesteigert werden können, so Mayr. Die Kernkapitalquote legte auf 14,77 Prozent zu. Die Risikokosten sanken um 76,1 Prozent auf 1,4 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis verringerte sich von 28,4 Mio. im Jahr zuvor auf 21,6 Mio. Euro.

Weitere Raiffeisenfusionen noch heuer möglich

Auf regionaler Ebene seien im vergangenen Jahr fünf Raiffeisenbanken - Tirol verfügt derzeit inklusive RLB Tirol AG über 67 eigenständige Raiffeisenbanken - fusioniert worden. Weitere Fusionen seien 2018 möglich, meinte Ortner. Bis dato gebe es jedoch keine Beschlüsse. „Ich gehe aber davon aus, dass es weitere Fusionen geben wird“, so der Vorstandsvorsitzende. Auf Landesbankenebene seien Fusionen derzeit jedoch „kein Thema“. Man werde versuchen andere Wege zu finden, um zusammenzuarbeiten, erklärte Ortner.

Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) sei „die Durststrecke zu Ende gegangen“, so der Vorstandsvorsitzende. „Wir werden eine sehr interessante Dividende bekommen“, fügte er hinzu. Die RBI hatte angekündigt für das Geschäftsjahr 2017 an die Aktionäre 62 Cent je Aktie auszuschütten. Die RLB Tirol hält derzeit 3,67 Prozent an der RBI. Trotz der positiven Entwicklung denke man weiterhin über eine Reduktion der Anteile nach. „Für unsere Verhältnisse ist dieser doch relativ hoch“, so Ortner.

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