Südkorea will Nobelpreis für Tirolerinnen
Marianne Stöger und Margit Pissarek sind nach ihrer Ausbildung zu Krankenschwestern in Innsbruck im Jahr 1962 nach Südkorea gegangen. Mehr als 40 Jahren waren die beiden Christkönigsschwestern auf der „Lepra“-Insel Sorok in Südkorea tätig. Die Koreaner nannten die Frauen „Parannun Chun-sa“, auf Deutsch „blauäugige Engel“.
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Einsatz für die Menschenwürde
Bei ihrer Ankunft fanden sie fast 6.000 Patienten und rund 200 Kinder vor, die von ihren leprakranken Eltern getrennt werden mussten. Diesen Kranken widmeten die beiden Frauen ihr Leben. Die Ordensfrauen wollten den Kranken ihre Menschenwürde zurückgeben. Sie pflegten die Patienten in einer Zeit, in der auch Ärzte die Haut von Leprakranken nicht berührt hatten. Weiters starteten sie Medikamenten- und Geld-Sammelaktionen, um die medizinische Infrastruktur zu verbessern.
Untersützung durch Katholische Frauenbewegung
Eng verbunden waren die beiden Frauen immer mit der Katholischen Frauenbewegung (kfbö) Österreichs. Die ersten Spenden der „Aktion Familienfasttag“ wurden etwa nach Südkorea geschickt, um die Arbeit der Ordensschwestern zu unterstützen. Stöger und Pissarek werde in Südkorea eine überaus hohe Wertschätzung und entgegengebracht, schilderte die stellvertretende kfbö-Vorsitzende Eva Oberhauser anlässlich einer Auszeichnung in Südkorea. Sie würden in dem Land „regelrechten Kultstatus genießen“, erklärte Oberhauser.
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Krankheit konnte zurückgedrängt werden
Die Ordensfrauen blieben bis 2005 in Südkorea. Durch ihre Arbeit ist es gelungen, die Krankheit zurückzudrängen. Heute leben sie, 83 und 84 Jahre alt, in Innsbruck.
Film im Leokino
Der Film „Marianne and Margareth“ wird am 3. Juni um 14.50 Uhr im Rahmen des Innsbrucker Filmfestivals (IFFI) im Leokino gezeigt.
Film soll Bewusstsein für Wirken schaffen
Jetzt laufen Bemühungen Südkoreas, die zwei Frauen für den Friedensnobelpreis zu nominieren. Über ihr Wirken auf der „Lepra-Insel“ Sorok soll am 26. April ein Dokumentarfilm in der Wiener Urania gezeigt werden. Teilnehmen werden unter anderem der ehemalige Premierminister Südkoreas und nunmehrige Delegationsleiter des südkoreanischen Nobelpreis-Nominierungskomitees, Hwang-Sik Kim, sowie Österreichs Alt-Bundespräsident Heinz Fischer.
Der Film wurde von Südkorea gestaltet, gedreht wurde auch in der Heimat der beiden Frauen, in Innsbruck und Matrei am Brenner. Der Film ist Teil der Bemühungen, das Wirken der Ordensschwestern bekannter zu machen und sie im kommenden Jahr für den Friedensnobelpreis zu nominieren.
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Film wird im Juni in Innsbruck gezeigt
Die Vorführung der Film-Dokumentation „Marianne und Margarete“ (Margit Pissarek wurde in Südkorea Margarete genannt) in der Wiener Urania startet am 26. April um 18.30 Uhr und ist der Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen des „Internationalen Filmfestivals Innsbruck“ vom 29. Mai bis 3. Juni wird die Doku auch in der Tiroler Landeshauptstadt gezeigt, am 3. Juni um 14.50 Uhr im Leokino.