Kapazität bei Öffi-Zügen wird massiv erhöht
Ab 2020 sollen im Tiroler Nahverkehr um 60 Prozent mehr Personen auf der Schiene transportiert werden können als bisher. Die neuen sechsteiligen Triebwagen verfügen über 316 Sitzplätze und bieten Platz für Fahrräder, Skier oder Rollstühle. Natürlich sind die neuen Garnituren barrierefrei und bieten eine WLAN-Anbindung. Die Kosten für einen Triebwagen liegen bei sechs bis acht Millionen Euro.
Land Tirol
Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne), die sich am Wochenende in einem Werk in Berlin einen persönlichen Eindruck der neuen Garnituren machte, betonte die Steigerung von Qualität und Komfort: „Wenn wir möglichst viele Menschen von den Öffis überzeugen wollen, müssen diese den Bedürfnissen der Reisenden angepasst werden. Mehr Platz beschleunigt nicht nur den Fahrgastwechsel, er kommt auch RollifahrerInnen zu Gute und ist die Basis für ein gutes Miteinander von PendlerInnen und FreizeitnutzerInnen auf Schiene.“
ÖBB
Öffis als eine Strategie gegen Straßenverkehr
Die Kapazitätssteigerungen sind einerseits notwendig, weil in den letzten Jahren immer mehr Pendler auf die Nahverkehrszüge setzen. Andererseits ist der weitere Öffi-Ausbau auch eine von mehreren Maßnahmen gegen den zunehmenden Verkehr auf Tirols Straßen, so Landeshauptmann Günther Platter: „Der steigende Schwer- und Individualverkehr belastet zunehmend die Menschen, Natur und Infrastruktur in unserem Land. Es ist deshalb wichtig, auf die Schiene zu setzen. Ich sehe den Einsatz von neuen leistungsstarken Zügen als eine Investition in die Zukunft.“
Land Tirol
Sechs Triebwagen sind „BBT-tauglich“
Schon ab 2020 kündigt die Landesregierung eine verstärkte Kooperation mit dem Land Südtirol an. Es ist vorgesehen, dass die Züge im Stundentakt von Innsbruck über den Brenner verkehren sowie, nach Fertigstellung des BBT, an den Tagesrandzeiten durch den Tunnel eingesetzt werden. Sechs der 25 neuen Triebwägen sollen für den Betrieb in Südtirol und den Brenner Basistunnel (BBT) ausgerüstet werden, um eine umsteigefreie Verbindung nach Italien zu ermöglichen.
Stefan Lindner; tirol.ORF.at