Geänderte Pläne für Hochwasserschutz

Für den Hochwasserschutz im Unterinntal sind die Pläne angepasst worden. Anregungen von den betroffenen Grundeigentümern und Gemeinden wurden eingearbeitet. So will das Land die restlichen Gemeinden überzeugen.

Der Hochwasserschutz im Unterinntal zwischen Brixlegg und Angath wird seit dem Hochwasserereignis 2005 geplant. Der neue, angepasste Plan soll die noch ausständigen Zustimmungen der Gemeinden holen. Im Vorfeld hatte es besonders aus den Gemeinden Radfeld und Angath Anregungen und Kritik gegeben - mehr dazu in Finanzierung für Hochwasserschutz steht. Bis auf wenige, technisch nicht machbare Ausnahmen seien alle Anregungen aufgenommen worden, so Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP).

Hochwasserschutz

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Diese Gebiete sind bei einem 100-jährlichen Hochwasser im Unterinntal besonders betroffen

Auch Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, erklärt, dass 90 Prozent der Wünsche und Anregungen umgesetzt werden konnten. Möglich sei das auch, weil nach Gesprächen mit Experten die Dammhöhen reduziert werden konnten.

Großprojekt Hochwasserschutz

Bei einem großen Hochwasser im Unterinnntal sind laut Berechnungen des Landes 2.200 Gebäude betroffen, das Schadenspotenzial betrage 360 Millionen Euro.

Änderungen in einigen Bereichen

Der Damm Richtung Dorf im Retentionsraum Kramsach/Voldöpp soll im neuen Plan 1,5 Meter niedriger werden. Auf der Südseite rückt der Damm näher zum Inn. Der Abschlussdamm im Osten wird abgerückt, das sei von den Grundeigentümern gewünscht worden. Auch in Radfeld wird der westliche Damm bis zum Windschutzgürtel abgerückt. Damit werden 20 Hektar für die künftige landwirtschaftliche Entwicklung gewonnen, so das Land.

Auch Mauern anstelle von Erddämmen sind jetzt geplant. In Angath wird ein Teil der Dämme niedriger, der Damm am Inn wird abgerückt. Auch eine hochwassersichere Straßenverbindung auf dem Damm Richtung Autobahn nach Langkampfen sei jetzt realisierbar.

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18 km Dämme und Mauern sollen die acht Gemeinden künftig schützen

Bei geänderten Plänen Landwirtschaft eingebunden

Besonders bezüglich den drei Retentionsräumen, also den Überschwemmungsflächen, gab es im Vorfeld Kritik von den Grundeigentümern. Im Vorjahr wurden dazu 150 Einzelgespräche mit Grundeigentümern geführt. Klar sei, dass im Zuge des Hochwasserschutzes eine Neuordnung der landwirtschaftlichen Flächen erfolgen müsse. „Es wurde Rücksicht genommen, was die Erfordernisse der Landwirtschaft angeht“, so der Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer, Josef Hechenberger. Das zeige sich vor allem beim reduzierten Flächenverbrauch, und bei geringeren Böschungsneigungen zur besseren Bewirtschaftbarkeit, in einigen Punkten müsse aber nachgeschärft werden.

Gemeinden jetzt gefordert

Jetzt liege es an den Gemeinden, so das Land. Die Vorleistungen seien erbracht worden, jetzt brauche man die Unterstützung der Gemeinden. Die fünf Gemeinden Brixlegg, Kramsach, Rattenberg, Breitenbach und Wörgl haben den Planungen sowie dem Beitritt zu einem noch zu gründenden Wasserverband im vergangenen Jahr zugestimmt. In Radfeld und Kundl stehen die Beschlüsse noch aus. Angath hat sich im Gemeinderat gegen das Projekt ausgesprochen, obwohl die Gemeinde keinen finanziellen Beitrag leisten müsste.