Seit 25 Jahren wieder Synagoge in Tirol
Das Zentrum des jüdischen Gemeindelebens in Tirol befindet sich heute in der Innsbrucker Sillgasse im Haus Nummer 15. Über Jahrzehnte hatten sich Tirols Juden in einer kleinen Wohnung in der Zollerstraße getroffen. 1993 kehren sie in die Innsbrucker Sillgasse zurück. Die Synagoge wurde nach Plänen von Michael Prachensky gestaltet und mit Unterstützung von Bischof Reinhold Stecher neu errichtet.
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Mit Stecher kam die Wende
Esther Fritsch von der Israelitischen Kultusgemeinde sagt, ab der Zeit, in der Stecher zu Wirken begonnen habe, habe sich die Atmosphäre in diesem Land und in dieser Stadt geändert. Politiker wie Niescher oder Partl hätten mitgemacht und es habe keine Probleme gegeben, vom Ministerium Geld für die Sicherheit zu bekommen. Die Politiker hätten verstanden, dass man eine Synagoge brauche „und sind uns sehr entgegengekommen“.
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Eröffnet wurde die Synagoge 1993 von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg. Bischof Stecher brachte zur Einweihung einen in Israel gefertigten silbernen Leuchter mit als sichtbares Zeichen für sein Bemühen, Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und Brücken zu schlagen über alle religiösen und kulturellen Grenzen hinweg.
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Synagoge wird zum Ort der Begegnung
2014 wurde der Gebetsraum um einen Mehrzwecksaal erweitert. Damit ist die Synagoge jetzt ein Ort des Gebets und der Begegnung. Esther Fritsch sagt, es würden sämtliche Religionen, Gruppen oder Schulen kommen, um sich die Synagoge anzuschauen. „Es macht sehr viel aus, wenn man einander kennt und wenn man einander begegnet“. Das 25-jährige Jubiläum der Synagoge wird nächste Woche gefeiert. Zum Festakt werden Gäste aus dem In- und Ausland erwartet.