Studie: Äpfel gegen Heuschnupfen?

Können Äpfel womöglich gegen Birkenpollenallergie helfen? Dieser Frage gehen derzeit mehrere Forschungseinrichtungen in Tirol und Südtirol nach. Die Idee dahinter: Äpfel enthalten ein Protein, das dem Allergen in Birkenpollen ähnelt.

Rund 20 Prozent der Menschen in Mitteleuropa leiden unter Birkenpollenallergie. Und viele von ihnen haben auch Reiz-Reaktionen, wenn sie Äpfel essen. Diese Kreuzallergie führen Forscher auf die strukturelle Ähnlichkeit eines Proteins im Apfel zurück. Das Allergen ist jenem in den Birkenpollen nicht unähnlich. Genau diesen Effekt möchten Wissenschaftler nun für Allergiker nutzbar machen.

Äpfel essen statt Spritze?

Starke Allergien werden derzeit oft mit langwierigen Immuntherapien bekämpft. Bei der so genannten Hyposensibilisierung werden den Patientinnen und Patienten oft Allergene mit Spritzen zugeführt. Dabei soll sich der Körper an das Allergen in steigender Dosierung gewöhnen - bis die allergische Reaktion ausbleibt oder zumindest verringert wird.

Frau niest in Taschentuch

dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Ende März 2018 wird die Birkenblüte in Tirol und Südtirol erwartet

Sollten sich die Allergene im Apfel als tauglich erweisen, so könnte in Zukunft die Dosierung über den Verzehr von Äpfeln geregelt werden. Genau daran forschen derzeit Wissenschafter der Universität Innsbruck, der medizinischen Universität Innsbruck, das Südtiroler Versuchszentrum Laimburg und am Krankenhaus Bozen im Rahmen eines grenzübergreifenden Projektes.

Komplizierte Suche nach passendem Protein

Im Projekt werden verschieden Apfelsorten und Apfelmengen untersucht, um eine kontrollierte Aufnahme zur Behandlung der Pollenallergie zu finden. Das Protein im Apfel ist allerdings nicht ganz einfach zu untersuchen. Außerdem ändert sich dessen Struktur nicht nur nach Apfelsorte, sondern auch nach Anbaugebiet.

Einfluss auf die Untersuchung hat auch die Frische eines Apfels. Die teils lange Lagerzeit eines Apfels kann ebenfalls Auswirkungen auf die Ergebnisse haben. Schließlich suchen die Forscher auch noch nach Sorten, die weniger starke allergische Reaktionen auslösen und damit für Allergiker unbedenklich zum Verzehr sind.

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