Protest gegen Tourismusverband Alpbachtal

62 Unternehmen aus der Ferienregion Alpbachtal-Seenland überlegen, keine Tourismusabgabe mehr bezahlen zu wollen. Grund ist die Anschaffung eines 120.000 Euro teuren Autos für den Geschäftsführer des Tourismusverbands. Jetzt ist das Land am Zug.

62 Unternehmen aus der Ferienregion Alpachtal-Seenland haben sich am Mittwoch in einem Schreiben ihres Anwalts Matthias Hagele an das Land Tirol gewandt. Die Vertrauensbasis dem Tourismusverband gegenüber sei „zutiefst erschüttert“, heißt es. Seine Mandanten würden Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Führung und der Mittelverwendung hegen.

Vertrauensbasis erschüttert

Dass die Anschaffung des Tesla zu Werbezwecken für den Tourismusverband sinn- und zweckmäßig sein sollte, werde ausführlich bestritten, heißt es im Schreiben. Vor allem habe man den Eindruck, der Geschäftsführer verwende das amerikanische 120.000 Euro teure Elektroauto überwiegend privat. Dieser ist nach einem schweren Unfall im Krankenstand und für keine Stellungnahme erreichbar.

Tesla

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Der Stein des Anstoßes. Ein Tesla um 120.000 Euro.

Laut dem Obmann es Tourismusverbandes, Johannes Duftner, sei der Tesla nicht gekauft sondern nur gemietet worden. Diese Entscheidung sei mehrheitlich im Vorstand und Aufsichtsrat getroffen worden. Die Gesamtkosten würden bei rund 1.600 Euro pro Monat liegen. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto seien das Mehrkosten von rund 600 Euro. Das sei „voll gerechtfertigt“, immerhin habe man das Ziel Aufmerksamkeit zu erregen bereits erreicht, so Duftner.

Unternehmen verweigern Tourismusabgabe

Bis die Sache restlos geklärt ist, wollen die 62 Unternehmen keine Tourismusabgabe mehr zahlen. Das gemeinsame Schreiben sei eingangen, heißt es seitens der Abteilung Tourismus im Land Tirol. Als zuständige Aufsichtsbehörde werde der Fall geprüft und anschließend geklärt, ob der entsprechende Beschluss des Tourismusverbandes gesetzmäßig ist. Zudem habe bereits eine Aussprache mit den Verbandsfunktionären stattgefunden, so das Land.