Gebärdensprache: Stiller Kampf um Anerkennung
Wenn Veronika Wellenzohn und ihr Mann Karl Kiebacher das Kinoprogramm besprechen, geht das lautlos von statten. Das gehörlose Ehepaar kommuniziert ausdrucksstark mit Gebärden, Mimik und Gestik, die Augen hören zu. Die Eheleute Kiebacher haben das Gehör durch eine Mittelohrentzündung in der Kindheit verloren.
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Kommunikationsassistenten als Vermittler
Um zum Beispiel Kinokarten telefonisch bestellen zu können, muss sich Veronika Wellenzohn per Video-Telefonat Unterstützung bei einer Kommunikationsassistentin holen. Diese übersetzt die Gebärdensprache dann und vermittelt für hörende Gesprächspartner.
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Vor allem beim Arzt oder in Amtsstuben reicht reines Lippenlesen nämlich nicht. Rund 70 Prozent des Gesprächsinhaltes gehen dabei verloren. Eine Kommunikationsassistenz ist daher unbedingt notwendig.
Gebärdensprache nicht offiziell anerkannt
In Südtirol sind rund 300 Menschen gehörlos, die Hälfte von ihnen kommuniziert vor allem mit Gebärden. Assistenz oder Dolmetscher werden dringend benötigt, das Angebot ist aber begrenzt. Denn die Gebärdensprache ist in Italien nicht offiziell anerkannt. In Österreich ist sie als Minderheitensprache in der Verfassung verankert.
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Veronika Wellenzohn im Interview
Die Meranerin spricht mit Händen, Gesten und Mimik über den zuletzt gescheiterten Versuch der Anerkennung der Gebärdensprache im Parlament.
Unterstützende Angebote wie Untertitel im Fernsehen hätten sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, freuen sich Veronika und ihr Mann Karl. Anlässlich des Welttages der Muttersprache am 21. Februar wollen sie aber weiter dafür kämpfen, dass die lautlose Sprache Anerkennung findet.
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Entgegenkommen im Alltag wichtig
Anerkennung ist auch im Alltag möglich. Nicht-Gehörlose scheuen manchmal den Kontakt oder das Gespräch. Dabei ist in vielen Fällen die Kontaktaufnahme durchaus erwünscht. Wichtig und vor allem höflich ist dabei der Blickkontakt mit der Person gegenüber, auch wenn Dolmetscher oder Kommunikationsassistenten vermitteln.