Millionenpleite von Tiroler Solaranlagenfirma

Über die Tiroler Solaranlagenfirma TiSun aus Söll (Bezirk Kufstein) ist am Montag das Konkursverfahren eröffnet worden. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 7,5 Mio. Euro. Noch ist unklar, ob der Betrieb weitergeführt werden kann.

Die TiSUN Brand GmbH produziert thermische Solaranlagen und vertreibt diese genauso wie Artikel für den Isolierbereich. Der Umsatz des Unternehmens war laut KSV 1870 in den letzten Jahren deutlich rückläufig. Es sei nicht gelungen, die Kostenstruktur dieser Entwicklung anzupassen, wodurch das Verhältnis zwischen Kosten und Erlösen nicht mehr stimmig war. Zudem habe die Firma „enorme Verbindlichkeiten“ bei Kreditinstituten, vor allem die Liegenschaft in Söll betreffend.

Quote von 20 Prozent vorgeschlagen

TiSUN strebt eine Entschuldung an und hat bereits einen Sanierungsplanvorschlag mit einer Quote in Höhe von 20 Prozent, zahlbar in zwei Jahren, eingebracht. „Wir werden das Angebot der Schuldnerin auf seine Angemessenheit hin genau prüfen. Da derzeit die Höhe der offen aushaftenden, unbesicherten Passiva noch nicht exakt feststeht, lässt sich über die Attraktivität dieses Angebots der Schuldnerin derzeit keine Aussage treffen“, erklärte Klaus Schaller vom KSV. Die Insolvenzverwalterin werde nun prüfen, ob eine Fortführung des Betriebs möglich sei.

Größte Insolvenz im laufenden Jahr

Nach Angaben des KSV handelt es sich um die bisher größte Insolvenz in Tirol im Jahr 2018. Von der Insolvenz sind rund 27 Mitarbeiter betroffen. Zudem hatten etwa 15 Dienstnehmer für Februar 2018 eine Wiedereinstellungszusage vorliegen, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) mit.

Vor einigen Jahren schmiedete das Unternehmen im mittleren Osten noch große Pläne. Die dort gegründete Tochterfirma konnte ein erstes Großprojekt an Land ziehen - mehr dazu in Tiroler Solar-Know-how für Arabien (tirol.ORF.at, 18.9.2012).