Extremer Winter: Fütterungsverbot ausgesetzt

Der schneereiche Winter setzt in diesem Jahr dem Rotwild und den Rehen in Südtirol stark zu. Daher gibt es nun eine Ausnahme für das generelle Fütterungsverbot, um den qualvollen Hungertod von Wildtieren zu vermeiden.

Der frühe Wintereinbruch und die ungewöhnlich hohen Schneemengen haben die Wildtiere in Südtirol in diesem Jahr in Bedrängnis gebracht. In Langtaufers liegt das Gras unter einer zwei Meter hohen Schneedecke und damit außer Reichweite für Rotwild und Rehe.

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Das Video des Vinschger Bezirksjägermeisters Günther Hohenegger zeigt, wie mühsam sich die Tiere durch den hohen Schnee kämpfen müssen. Dabei verlieren sie viel Energie.

Die geschwächten Tiere sind in Tallagen und in Siedlungsnähe gesichtet worden. Heureserven von Landwirten wurden ebenso angeknabbert wie Baumrinden und Bäume in Aufforstungen. Die Notfütterung soll daher auch weitere Schäden im Wald vermeiden.

Strenge Auflagen für Notfütterung

Anders als im Bundesland Tirol gilt in Südtirol ein grundsätzliches Fütterungsverbot. Und selbst in extremen Wintern darf nur mit strengen Auflagen Futter ausgebracht werden. Einzig örtliches Heu darf ausgebracht werden, Silagen und Zusätze sind verboten. Außerdem ist die Fütterung nur in ausgewiesenen Gebieten erlaubt.

Wildfütterung im Winter

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In diesem Winter dürften etwa 300 Tonnen Heu ausgebracht werden. Das dürfte pro Tier einen Schnitt von wenigen Kilo ergeben, der von November bis Mitte April rechen muss. Das Zusatzfutter dürfte für viele Tiere in diesem Winter die einzige Nahrungsquelle sein.

Jäger fürchten Ausfälle trotz Fütterung

Der Südtiroler Jagdverband rechnet trotz Fütterung mit hohen Ausfällen in diesem Jahr bei Rehen, Hirschen, Gamsen und Steinböcken. Zum Vergleich wurden etwa im heftigen Winter 2008/2009 knapp 3.000 Stück Fallwild verzeichnet.

Wanderer mit Hund im Schnee

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Die Jäger rufen daher zu richtigem Verhalten im Wald auf. Wer auf Wildtiere trifft, soll diese möglichst nicht aufschrecken, da sie sons weiter Kraft verlieren könnten. Hunde sollten unbedingt an die Leine genommen werden, da das Wild eine leichte Beute für sie wäre.

David Runer, tirol.ORF.at

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