Tiroler Produkte für Pyeongchang

Bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea kommen auch Produkte und Dienstleistungen aus Österreich zum Einsatz. Die Pisten werden mithilfe von Know-How aus Tirol präpariert, die Skifahrer sitzen auf Liftsesseln „made in Tyrol“.

„Im olympischen Skigebiet, wo Slalom und Riesenslalom gefahren wird, sind zwei Drittel der Anlagen von der Firma Leitner gebaut worden“, so Gregor Leitner, zuständig für die Außenwirtschaft in der Tiroler Wirtschaftskammer. Das Südtiroler Unternehmen hat einen Produktionsstandort in Telfs (Bezirk Innsbruck-Land), wo die Liftsessel für die Anlagen hergestellt werden.

Zutrittssystem für Österreich-Haus

Die Firma Axess mit Produktion in Innsbruck hat die Akkreditierungs- und Zutrittssysteme im Österreich-Haus gemacht. In dem privat finanzierten Haus wolle man Gästen aus Südkorea die österreichische Gastfreundschaft vermitteln, so ÖOC-Präsident Karl Stoss. In Sotschi in Russland kamen vor vier Jahren rund 25.000 Besucher ins Österreich-Haus, in Südkorea erhofft man sich noch mehr Besucher.

Geräte zur Herstellung von Rennpisten

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Die Technik für Rennpisten lässt sich im Sommer für Golfplätze nutzen

Die Firma Steinbach Alpin aus Oberndorf präpariert Pisten für die Olympischen Spiele, „und zwar so, dass die Piste vom ersten bis zum letzten Fahrer auch wirklich hält“, so Leitner. Tyromont Alpin Technik aus Thaur hat 30 Rettungsschlitten geliefert. Die Kufsteiner Firma Durch-Blick hat im Rahmen der Winterspiele einen Auftrag zur Aufbereitung von 100 Kabinenscheiben erhalten. Die Firma Loidl aus Oberndorf hat das Nations Village in Pyeongchang gebaut.

Wirtschaftsdelegation mit starker Tiroler Beteiligung

„Bei einer österreichischen Wirtschaftsdelegation in Südkorea waren zwei Drittel der Firmen aus Tirol“, so Leitner. Er zeigt sich beeindruckt von der Entwicklung Südkoreas in den letzten Jahrzehnten: „Südkorea war bis Anfang der 1960er Jahre ein bitterarmes agrarisch strukturiertes Land und ist jetzt eine führende Industrienation ist.“

Österreich hat 2016 Waren im Wert von 755 Mio. Euro aus Südkorea importiert und Waren im Wert von 851 Mio. Euro dorthin ausgeführt. Die Exporte stiegen in den ersten drei Quartalen 2017 von 850,89 auf 930,48 Mio. Euro. Österreich führt vor allem Straßenfahrzeuge, Maschinen, Apparate und Geräte (14,1 Prozent), Arbeitsmaschinen (10), Fleisch und Fleisch-Zubereitungen (6,9) sowie Mess-, Prüf- und Kontrollinstrumente (6,5) nach Südkorea aus.

Importiert werden vor allem Kfz (340,3 Prozent), elektrische Maschinen und Apparate (18,5), Geräte für die Nachrichtentechnik (13,6) und Arbeitsmaschinen (3,8).