Arbeitsbericht: Südtiroler sind treue Seelen

Südtirols Arbeitnehmer wechseln ungern ihre Arbeit, obwohl es selten so einfach war, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Nur 15 Prozent der insgesamt 500 Befragten gaben an, sich im letzten Jahr nach einem neuen Job umgeschaut zu haben.

Die Stimmung in der Südtiroler Wirtschaft ist weiterhin positiv. Daten des Arbeitförderungsinstitutes (AFI) belegen, dass das vergangene Jahr eines der erfolgreichsten seit 1998 war. Bis zu zwei Prozent ist die Wirtschaft gewachsen. Südtirols Arbeitnehmer zeigen sich insgesamt zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz, haben manchmal aber den Eindruck, von dem Erfolg der Wirtschaft nicht viel abzubekommen. „Die Loyalität der Arbeitgeber würde es verdienen, belohnt zu werden - zumal bei den steigenden Lebenshaltungskosten“, betont AFI-Präsidentin Christine Pichler.

Südtirol wird immer teurer

Die Lebenshaltungskosten in Bozen steigen derzeit nämlich stärker an, als in anderen Regionen. 2017 betrug die Inflationsrate in Südtirols Landeshauptstadt 2,2 Prozent, in Gesamtitalien lag sie bei 1,3 Prozent. „Mit anderen Worten: Die Kosten liegen in Südtirol im Schnitt 22 Prozent über den gesamtstaatlichen Durchschnitt“, rechnet AFI-Direktor Stefan Perini vor.

Der Waltherplatz in Bozen im Winter

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Bozen ist die teuerste Stadt Italiens

Mehr Schulungen im Sparen notwendig

Die Südtiroler bevorzugen nach wie vor traditionelle Sparformen wie das Sparbuch oder Kontokorrent. Umfragen des Arbeitförderungsinstitutes (AFI) zeigen, dass Sicherheit und Wertbeständigkeit für die Südtiroler Priorität haben. Weniger interessieren dagegen kurzfristige Rendite. Die Vorsorge für unvorhergesehene Ausgaben ist den Südtirolern wichtig. Das AFI wünscht sich deshalb eine bessere Vermittlung von Finanzwissen in den Schulen und gezieltere Beratungen von den Banken.

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