Lawinenschutz in Tirol deutlich verbessert
Zwölf bis 15 Millionen Euro wird in Tirol pro Jahr für Lawinenverbauungen ausgegeben. Die Tendenz ist leicht fallend, weil die Masse der Lawinenstriche bereits verbaut ist. In Galtür etwa wurden nach der Lawinenkatastrophe von 1999 beide Lawinenstriche im Anbruchgebiet verbaut. Zudem wurden Lawinendämme errichtet und das Alpinarium als Schutzwall aufgebaut. Auch die Landesstraße ins Paznauntal ist durch zahlreiche Tunnels gesichert worden.
ORF
Gefahrenzonenplan geändert
Auch der Gefahrenzonenplan wurde geändert, der tolerierte Druck wurde von 2,5 Tonnen pro Quadratmeter auf eine Tonne pro Qudratmeter reduziert, damit wurden die roten Zonen größer, so Karl Kleemayr vom Institut für Naturgefahren. „Die roten Zonen sind eines der wichtigsten Instrumente zur Beurteilung von Naturgefahrenprozessen wie Lawinen und ermöglichen uns räumlich genau zu sagen, wo Ereignisse potentiell möglich sind“.
Zusätzliche Schutzvorrichtungen
Dadurch kamen allerdings auch bestehende Häuser plötzlich in die rote Zone. Um eine weitere Bewohnbarkeit sicherzustellen wurden in solchen Fällen etwa zusätzliche Schutzvorrichtungen gebaut. Aber auch durch neue Prognoseverfahren seien räumlich und zeitlich genauere Warnungen möglich, im Notfall werde dann die Evakuierung des Hauses angeordnet. Aber ebenso wurden betroffene Bewohner angehalten, mit eigenen Mitteln die Sicherheit etwa durch Wandverstärkungen zu erhöhen.
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Computersimulationen helfen bei Beurteilung
Lawinenabgänge werden im Modell simuliert. Die Computerberechnungen helfen bei der Beurteilung von Naturgefahrenbereichen.
Wald als Lawinenschutz
In den letzten Jahrzehnten wurde der Fokus beim Lawinenschutz auf technische Maßnahmen gesetzt. Mittlerweile gewinne der Schutzwald wieder an Bedeutung und werde wieder Teil des integralen Schutzsystems, so Kleemayr. Zudem seien technische Verbauungen im Vergleich zum Wald um das 150-Fache teurer.