Euregio legt Bekenntnis zu Korridormaut ab

Die Euregio-Länder Tirol, Südtirol und Trentino haben am Montag bei einem Verkehrsgipfel in Bozen ein Bekenntnis zu einer Korridormaut auf der Brennerautobahn abgegeben. Das würde eine höhere Lkw-Maut auf dem italienischen Teil der Route bedeuten.

Über zwei Millionen Lkws und Sattelschlepper fuhren vergangenes Jahr über den Brenner - mehr dazu in Lkw-Transit erreicht 2017 Rekordwert . Tirol weist immer wieder darauf hin, dass etwa ein Drittel der Transitfahrten erfolge, weil die Brennerroute zwar nicht die kürzeste, aber die günstigste über die Alpen sei. Frächter ersparen sich einerseits durch den günstigen Dieselpreis in Österreich Geld, andererseits auch durch die niedrigen Mauttarife in Deutschland und Italien.

Gemeinsame Suche nach Lösung

Südtirol, Tirol und das Trentino sehen Handlungsbedarf und trafen sich am Montag in Bozen zum Verkehrsgipfel. Dabei haben die Landeshauptmänner Günther Platter (ÖVP), Arno Kompatscher (Südtirol) und Ugo Rossi (Trentino) ein gemeinsames Strategiepapier zur Verkehrspolitik auf der Brennerachse beschlossen.

Lkw-Stau an der Grenze

ORF

Lkws in der Euregio sollen stärker zur Kasse gebeten werden

Höhere Mauttarife in Italien und Deutschland

Die drei legten dabei ein Bekenntnis zur Korridormaut ab, also einer einheitlichen Maut zwischen München und Verona, die an die Höhe anderer Alpen-Transitrouten angepasst ist. Für den italienischen bzw. deutschen Teil der Autobahn würde das höhere Tarife bedeuten. „Ziel der Euregio ist es, dass die Korridormaut noch vor der Parlamentswahl Italiens Anfang März im Abkommen mit Italien zur Autobahnkonzession vereinbart wird“, sagte Platter nach dem Treffen. Denn die Entscheidung über eine etwaige Erhöhung trifft Rom.

Hoffnung, den Umwegverkehr zu stoppen

Ziel der Maßnahmen ist es, den Umwegverkehr über den Brenner einzubremsen und mehr Lkws auf die Schiene zu bringen. Der gefasste Beschluss sei wichtig, weil es damit eine gemeinsame Zielsetzung im Hinblick auf den Verkehrsgipfel am 5. Februar in München gebe, hieß es von Platter. Bayern bzw. Deutschland lehnte bisher eine Erhöhung der Lkw-Maut auf dem Teil dieser Strecke vehement ab - Bayern wehrt sich gegen Blockabfertigung .

Günther Platter

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Laut Platter stärkt der Beschluss Tirols Position beim Transitgipfel in München

„Heute ist ein weiterer wichtiger Schritt mit dem Bekenntnis der Euregio zur Korridormaut gesetzt worden“, zeigte sich Platter über den Ausgang des Verkehrsgipfels zufrieden. Am Handlungsbedarf bestehe kein Zweifel mehr, sagte Südtirols Landeshauptmann Kompatscher.