50 Jahre Kamelbuckel und Überraschungssieger

An diesem Wochenende feiert Gröden mit einem Super-G, einer Abfahrt und einer aufwendigen Jubiläumsshow sein 50stes Weltcupjahr. Die Saslong in Gröden steht für spektakuläre Abfahrten, deren Geschichte mit Uli Spieß ein Tiroler mitgeprägt hat.

Die Saslong zählt mit ihrem Wechselspiel aus Sprüngen, Wellen und Flachstücken zu den selektivsten Abfahrten im Weltcup und verlangt von den Läufern ganz unterschiedliche Fertigkeiten. „Gröden hat einfach lange Gleitstücke drin. Das ist ganz schwer zum Üben und zum Erlernen, dieses Feeling für den Ski, damit er flach läuft“, nennt ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher ein Kriterium, das vor allem im oberen Teil entscheidend ist.

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Uli Spieß springt erstmals über Kamelbuckel

1980 hat Uli Spieß als erster Läufer in Gröden den dritten Kamelbuckel übersprungen. In der zweiten Abfahrt belegte er den zweiten Platz hinter Harti Weirather.

Ein Sprung über die Kamelbuckel für die Ewigkeit

Die Schlüsselstelle auf der Saslong sind neben der Ciaslat mit ihren vier Kurven und zahlreichen Bodenwellen die Kamelbuckel. Vicent Kriechmayr bezeichnete sie unlängst als überhaupt schwierigste Stelle im Abfahrtsweltcup.

Früher wurden die drei Buckel einzeln übersprungen, bis schließlich 1980 der Zillertaler Uli Spieß mit einer neuen Variante für Ausehen sorgte. Er übersprang nämlich erstmals den dritten Buckel und ging so in die Geschichtsbücher der Saslong ein. Bis heute folgen die Abfahrer dieser Linie und erreichen bei ihren Sprüngen bis zu 70 Meter, bei einem Luftstand von rund zehn Metern. Und das obwohl die Kamelbuckel etwas entschärft worden sind, nachdem sich dort immer wieder schwere Stürze ereignet hatten.

Immer wieder Stürze auf Kamelbuckeln

Wie schwierig die Kamelbuckel zu meistern sind, belegen auch zahlreiche Stürze, wie jener 1980 des Schweizers Toni Bürgler - zum Glück mit gutem Ausgang.

Gute Chancen für Läufer mit hohen Nummern

Bekannt ist die Saslong auch wegen der oft überraschenden Sieger. „An keinem anderen Ort geschehen so viele Ski-Wunder wie in Gröden“, brachte es die Schweizer Zeitung „Blick“ einmal auf den Punkt. 1993 gewann mit der Startnummer 66 der Liechtensteiner Markus Foser, 2004 raste der Deutsche Max Rauffer zur Sensation. Nymans erster Erfolg 2006 hatte sich ebenfalls nicht abgezeichnet.

ÖSV Abfahrtssieger in Gröden

1974 Franz Klammer
1976 Franz Klammer (Doppelsieg)
1978 Sepp Walcher
1980 Hart Weirather
1981 Erwin Resch
1982 Franz Klammer
1984 Helmut Höflehner
1985 Peter Wirnsberger
1988 Helmut Höflehner
1992 Leonhard Stock
1993 Patrick Ortlieb
1995 Patrick Ortlieb
1999 Andreas Schifferer
2001 Stephan Eberharter
2007 Michael Walchhofer
2008 Michael Walchhofer
2016 Max Franz

Das 50-Jahre-Jubiläum wurde in St. Christina bereits am 2. September mit Stars wie Kristian Ghedina, Herbert Plank und Peter Fill gefeiert. Am Freitagabend soll eine Show mit weiteren Ski-Helden und der Musik des Grödner Weltstars Giorgio Moroder noch eins draufsetzen. Die italienische RAI soll das Spektakel aus dem Zielbereich übertragen, Verhandlungen mit anderen Sendern laufen.

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