Landtag beschließt Glyphosat-Ausstieg
Unter anderem heißt es im Antrag, dass die Landesregierung prüfen soll, ob es landesrechtliche Möglichkeiten gibt, einen vollständigen Ausstieg aus der Anwendung zu ermöglichen. Glyphosat kommt in Tirol vor allem dort zum Einsatz, wo schnell viel Unkraut beseitigt werden soll. Straßenmeistereien oder gemeinnützige Wohnbauträger verwenden das Herbizid, um entlang der Autobahnen oder rund um Wohnblocks die Flächen unkrautfrei zu halten. Auch in der Nähe von Spielplätzen oder Krankenhäusern wird Glyphosat verwendet, und auch manche Gemeinden setzen es ein. Tirol will dem jetzt einen Riegel vorschieben.
Generelles Verbot rechtlich nicht möglich
Als erster Schritt würden deshalb neben dem Anwendungsverzicht in allen landeseigenen und landesnahen Einrichtungen auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) aufgefordert, das Unkrautvernichtungsmittel künftig nicht mehr in Tirol einzusetzen, hieß es. Für ein gänzliches Verbot des giftigen Herbizids fehle dem Landtag aber aktuell noch der rechtliche Hebel.
ORF
ASFINAG: „Keine Chemikalien gegen Unkraut“
Die ASFINAG verzichtet nach eigenen Angaben seit drei Jahren auf Glyphosat oder andere Chemikalien. Damit das Unkraut entlang der 2.223 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen trotzdem nicht wuchert, setzten die 43 Autobahnmeistereien in ganz Österreich auf Handarbeit, betont die ASFINAG. Die Mitarbeiter des Autobahnbetriebes seien zumindest zweimal im Jahr dafür auf der Strecke unterwegs und beseitigten unerwünschten Bewuchs.
Privater Gebrauch ebenfalls erheblich
Wie berichtet hat die EU die Zulassung für Glyphosat unlängst um fünf Jahre verlängert. Zum Einsatz kommt der Unkrautvernichter, auf den jahrelang der Weltkonzern Monsanto das Monopol hatte, in der Landwirtschaft, aber genauso bei zahlreichen privaten Gartenbesitzern - mehr dazu in Wo Glyphosat zum Einsatz kommt.
Link:
- ÖBB planen raschen Glyphosat-Ausstieg (news.ORF.at)