Flüchtlinge eröffnen Restaurant in Meran

Ein afrikanisches Restaurant in Meran gibt Asylwerbern die Chance zu arbeiten und sich besser in Südtirol zu integrieren. Zwei festangestellte Nigerianer und drei Praktikanten kochen und servieren Gerichte aus ihren Heimatländern.

Es war „ein kleiner Traum“, der jetzt wahr geworden ist. So beschreiben fünf Asylwerber in Meran ihr neues Lokal in der Petrarcastraße. Stephen aus Nigeria ist einer von ihnen, er lebt seit fünf Jahren in Südtirol. „Für mich ist das Lokal eine tolle Chance, jetzt kann ich neu anfangen “, freut sich der junge Afrikaner.

Asylwerber beim Anstoßen mit Isabella Hansen

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Das neue afrikanische Restaurant in Meran bei der Eröffnung

Spezialitäten aus Nigeria und Gambia

Bis zu 40 Gäste werden im „African Soul“ Platz finden. Afrika kulinarisch zu erleben heißt auch, ohne Besteck zu essen und ungewohnt scharfe Speisen zu genießen. Täglich stehen drei Gerichte zur Auswahl, die von Kelly Asamota und seinem Küchenteam zubereitet werden.

„Es wird viele Suppengerichte geben, Eier und Fleisch werden auch täglich auf der Speisekarte stehen, wir werden kreativ sein“, so der gelernte Koch. Mit den Kunden wollen sich die Afrikaner auf deutsch oder italienisch verständigen, mit der Zeit sollte das immer leichter werden. Denn neben der Arbeit in der Küche werden die jungen Männer auch Zeit für Sprachkurse haben.

In der Küche beim Zubereiten der Speisen

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Für den ersten Ansturm sind die Asylwerber gerüstet

Unterstützung von Maturanten

Die Eröffnung des neuen Lokals ist ein Integrationsprojekt der Sozialgenossenschaft „Spirit“ in Meran. Die Flüchtlinge bekommen aber auch Hilfe von angehenden Gastronomen. Die Maturanten der Hotelfachschule Kaiserhof in Meran haben sich bereit erklärt, das afrikanische Serviceteam zu schulen. „Wir werden die Jungs begleiten, bis sie bereit sind, alleine das Lokal zu führen. Jeder von uns kann viel aus dieser Erfahrung mitnehmen“, so die Schülerin Nadine Losso.

Asylwerber beim Tisch decken im neuen Lokal

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Für 40 Gäste wird im „African Soul“ gedeckt

Noch ist das Restaurant auf Unterstützer angewiesen. Doch schon bald könnte es eine Art Drehscheibe für den kulturellen Austausch zwischen Afrika und Südtirol sein, so die Hoffnung.