Bitcoin: Das Digitalgeld fliegt hoch

Die Internetwährung Bitcoin erobert auch Südtirol. Zahlreiche Geschäfte akzeptieren das virtuelle Geld. Es ermöglicht einen Zahlungsverkehr, der unabhängig von Banken ist. Verbraucherschützer bleiben aber skeptisch.

Seit 2009 ist die digitale Währung Bitcoin im Umlauf. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Währungen wie dem Euro, werden Bitcoins nicht in Zentralbanken gedruckt, sondern von Computern errechnet.

Mit Bitcoins im Gasthaus bezahlen

Seit Jahresbeginn erlebt der Bitcoin einen Höhenflug, am Mittwoch übersprang die Online-Währung an den Weltmärkten erstmals die 10.000 Dollar-Marke. Das macht sich auch in Südtirol bemerkbar, beobachtet Valentin Widmann. In seinem Gasthaus, mitten in Bozen, wird zunehemend das digitale Zahlungsmittel benutzt: „Im Durchschnitt haben wir ein bis drei Transaktionen am Tag. Viele Italiener, aber auch deutsche Gäste benutzen die neue Zahlungsmethode. Ich denke schon, dass Bitcoins eine gute Alternative zum Papiergeld sind“, so der Gastwirt. Insgesamt gibt es mittlerweile 50 Bitcoin-Automaten in Trentino-Südtirol.

Bitcoin-Automat in Südtirol

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In Bozen und Eppan stehen bereits Bitcoin-Automaten

Vorsicht vor Betrug

Die Euphorie über die neue Kryptowährung wird von Verbraucherschützern gebremst. Sie sehen in der Online-Währung ein Risiko. Nutzer sollten achtsam bei der Wahl ihres Passwortes sein, empfiehlt Rebecca Berto, vom Europäischen Verbraucherschutz Südtirol. „Das Passwort sollte mindestens 16 Buchstaben haben, ich rate zu einer Kombination aus Nummern und Zahlen“, so Berto.

Vorsicht gilt auch bei Online-Käufen: mit Bitcoins kann keine Transaktion rückgängig gemacht werden und jeder Kauf, jede Überweisung, wird registriert. Zudem sind Bitcoins hochspekulativ, dienen oft als Zahlungsmittel für Internetkriminalität und Drogenhandel - mehr dazu in Im Schutz des Darknets: Mehr Verbrechen Fälle von Bitcoin-Diebstählen über öffentliches W-LAN wurden schon registriert - mehr dazu in Bitcoin-Diebstahl über öffentliches WLAN.

Mit dem Handy wird bezahlt

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Mittels eines QR-Codes und einer App kann mit Bitcoins bezahlt werden

Trend der Kryptowährungen

Weltweit gibt es derzeit mehr als 1.300 Krpytowährungen. Die Börsenspekulation ist die Königsmacherin: Sie kann Bitcoin zu weiteren Höhenflügen verhelfen. Im Gegensatz zum Euro oder Dollar sind bei Kryptowährungen keine großen, wirtschaftlichen Entwicklungen, wie etwa eine Inflation, zu erwarten. Einzig Angebot und Nachfrage bestimmen den Wechselkurs. Ob Bitcoin die Währung der Zukunft ist, oder doch nur eine platzende Blase, wird sich zeigen.