Geständnis im Mordprozess Endingen
Er habe aus einer ihm unerklärlichen Aggression heraus gehandelt und die Frau mit einer Flasche geschlagen. Es tue ihm leid, hieß es in einer am ersten Verhandlungstag von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung. Er wisse, es sei „unverzeihbar, was ich getan habe“. Der Angeklagte war nach eigenen Angaben „depressiv“ und habe getrunken. Er verneinte sexuelle Motive. Er sei „fassungslos“ über die Tat und habe keine Erklärung dafür.
APA/dpa/Patrick Seeger
Dem aus Rumänien stammenden Angeklagten werden in dem Prozess Mord und besonders schwere Vergewaltigung zur Last gelegt. Er hat den Angaben zufolge Anfang November vergangenen Jahres die 27-Jährige in einem Waldstück in den Weinbergen von Endingen vergewaltigt und getötet. Die Frau war alleine joggen, als sie attackiert wurde. Mit einem Urteil in diesem Prozess wird am 21. Dezember gerechnet.
An beiden Tatorten identische Spuren gefunden
Zudem wird ihm der Mord an der 20 Jahre alten französischen Austausch-Studentin Lucile aus Lyon im Januar 2014 im rund 400 Kilometer von Endingen entfernten Kufstein zur Last gelegt. An beiden Tatorten waren identische Spuren gefunden worden - mehr dazu in Fall Lucile: Mordprozess in Deutschland beginnt.
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Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, bezeichnete das Geständnis des Beschuldigten in Deutschland für den Tiroler Fall als „besonders interessant“. Bei der Innsbrucker Staatsanwaltschaft geht man davon aus, dass nach Ende des Prozesses in Deutschland Mordanklage gegen den Beschuldigten erhoben wird. Man warte noch die Übermittlung der Prozessprotokolle aus Freiburg ab, so Mayr.