Geständnis im Mordprozess Endingen

Im Prozess um den Mord an einer Joggerin im deutschen Endingen hat der Angeklagte die Tat gestanden. Er habe die Frau angegriffen und getötet, sagte der 40-Jährige zum Prozessauftakt in Freiburg am Mittwoch. Der Mann ist auch im Fall Lucile dringend tatverdächtig.

Er habe aus einer ihm unerklärlichen Aggression heraus gehandelt und die Frau mit einer Flasche geschlagen. Es tue ihm leid, hieß es in einer am ersten Verhandlungstag von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung. Er wisse, es sei „unverzeihbar, was ich getan habe“. Der Angeklagte war nach eigenen Angaben „depressiv“ und habe getrunken. Er verneinte sexuelle Motive. Er sei „fassungslos“ über die Tat und habe keine Erklärung dafür.

Prozess nach Mord an Joggerin, Polizist und Angeklagter

APA/dpa/Patrick Seeger

Der Angeklagte legte gleich zu Prozessbeginn ein Geständnis ab

Dem aus Rumänien stammenden Angeklagten werden in dem Prozess Mord und besonders schwere Vergewaltigung zur Last gelegt. Er hat den Angaben zufolge Anfang November vergangenen Jahres die 27-Jährige in einem Waldstück in den Weinbergen von Endingen vergewaltigt und getötet. Die Frau war alleine joggen, als sie attackiert wurde. Mit einem Urteil in diesem Prozess wird am 21. Dezember gerechnet.

An beiden Tatorten identische Spuren gefunden

Zudem wird ihm der Mord an der 20 Jahre alten französischen Austausch-Studentin Lucile aus Lyon im Januar 2014 im rund 400 Kilometer von Endingen entfernten Kufstein zur Last gelegt. An beiden Tatorten waren identische Spuren gefunden worden - mehr dazu in Fall Lucile: Mordprozess in Deutschland beginnt.

Grafik zum Fall Lucile

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, bezeichnete das Geständnis des Beschuldigten in Deutschland für den Tiroler Fall als „besonders interessant“. Bei der Innsbrucker Staatsanwaltschaft geht man davon aus, dass nach Ende des Prozesses in Deutschland Mordanklage gegen den Beschuldigten erhoben wird. Man warte noch die Übermittlung der Prozessprotokolle aus Freiburg ab, so Mayr.

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