Am Kirchturm Hobby und Beruf verbunden

Einen Beruf zwischen Himmel und Erde übt der Osttiroler Martin Berger mit Leidenschaft aus. Seit fast 20 Jahren ersetzt der Kirchturmdachdecker Schindeln oder sichert Kreuzkugeln in atemberaubender Höhe - und das ganz ohne Gerüst.

Auf die Berge treibt es den Kirchturmdachdecker aus Matrei in Osttirol seit jeher. Dass er diesen Beruf einmal ausüben wird, hat er sich als Kind aber nicht gedacht. „Ganz im Gegenteil“, erinnert sich Martin Berger zurück. „Als Kind sah ich eins einen Haufen Schindeln neben der Kirche liegen und oben am Kirchendach die Männer beim Arbeiten. Diesen Job möchte ich nie machen, hab ich mir damals gedacht!“

Zwischen Himmel und Erde

Er hängt zwischen Himmel und Erde - und da arbeitet er auch: Martin Berger aus Matrei in Osttirol hat einen Beruf, der nur mehr selten ausgeübt wird. Er ist Kirchturmdachdecker.

Er mag es gern „ausgesetzt“

Heute schmunzelt der Osttiroler über diese Erinnerungen, wenn er in zwanzig bis dreißig Meter Höhe an einem Kirchtum hängt. Diese Ausgesetztheit hat es dem begeisterten Bergsteiger und Kletterer angetan. Die Liebe zu den Bergen war es letztendlich auch, die ihn beruflich in die Höhe gebracht haben - zuerst als Freileitungsmonteur, seit 2002 in seinem jetzigen Tätigkeitsbereich und seit 2012 als selbständiger Kirchturmdachdecker.

Kirchendachdecker

ORF

Über zu wenig Arbeit kann Martin Berger nicht klagen. Schließlich gibt es viele Kirchendächer allein in Westösterreich, die immer wieder zu reparieren oder zu sanieren sind. Und wenn es ihm einmal zuviel wird auf den Kirchtürmen, dann zieht er sich zurück in seine Berge und genießt andere Höhen.