Vomp: Autobahnlärm überschreitet Grenzwert

Was die Luftschadstoffe angeht, ist die Messstelle Vomp seit Jahren ein Brennpunkt. Für die Anrainer zunehmend belastend ist jetzt der Lärm. Messungen ergaben eine häufige, massive Grenzwertüberschreitung.

Die Transitforumsgruppe „Xund’s Vomp“ hat oberhalb der A12 der Inntalautobahn im Mai und Juni 500 Lärmpegelmessungen durchgeführt. Fazit: Die Maximalwerte (Tag 60 dB, Nacht 50 dB) wurden am Tag um bis zu 160 und in der Nacht um bis zu 260 Prozent überschritten, kritisierte Transitforumchef Fritz Gurgiser am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Beispielhaft für die Vomper Ortsteile „Dornach-Bachtal“ führten vier Familien die Messungen durch. Gurgiser verwies angesichts der Grenzwertüberschreitungen darauf, dass beim menschlichen Ohr keine Durchschnittswerte, sondern die Höchstwerte ankämen.

Von Autobahnlärm betroffene Familien

Transitforum Austria-Tirol

Vertreter der vier Familien von links nach rechts: Gerhard Steinlechner, Reinhard Schwitzer, Fritz Gurgiser, Martina Wolf und Helmut Gspan

Gurgiser: Lärmschutz ist Verantwortung der ASFINAG

Der Lärmschutz in Vomp sei seit Jahrzehnten überfällig, so Gurgiser. Das jedoch sei alleine Angelegenheit der ASFINAG als Verursachergesellschaft, die die nötigen Lärmschutzwände aus ihren Millioneneinnahmen bezahlen sollten, so Gurgiser. Die ASFINAG sollte den Lärmschutz mit gleichem Elan und Tempo angehen wie ansonsten Lkw-Transitparkplätze. Zur Problematik gebe es auch einen Vollversammlungsbeschluss der Arbeiterkammer Tirol, der Druck auf das Ministerium erzeugen soll.

ASFINAG: Lärmschutzwand nicht zu rechtfertigen

Von Seiten der ASFINAG heißt es, man habe die Lärmsituation Dornach wiederholt untersucht, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass es nur bei einzelnen Gebäuden geringe Grenzwertüberschreitungen gebe. Nach den österreichweit gültigen Standards sei keine Lärmschutzwand zu rechtfertigen.

Während das Transitforum mit einzelnen Spitzenwerten argumentiere, entspreche die Methode der ASFINAG dem international anerkannten Stand der Technik. Basierend auf einem rechnerischen Modell könne ein realistisches Bild der Lärmsituation, das vergleichbar und objektiv ist, erstellt werden.

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