100 Millionen Euro für Technologie-Park Bozen

Kaugummi als Kaffee-Ersatz, Erdrutschsimulatoren oder ein Elektromotor mit künstlicher Intelligenz: Im neuen Technologiepark „NOI“ in Bozen Süd tüfteln Forscher und Unternehmer an innovativen Produkten.

Kaugummi mit Koffein, um Autofahrer wach zu halten - das ist die Geschäftsidee eines Südtiroler Start-ups, das sich im NOI-Technologie-Park in Bozen eingemietet hat. Die Idee wurde bei einer Reise in China geboren, vernetzt mit anderen Unternehmern und Wissenschaftlern wollen zwei junge Männer ihr Produkt in Südtirol weiterentwickeln und am Markt etablieren.

Gebäude des Technologieparks Bozen von außen mit historischem Wasserturm im Vordergrund

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Apropos China - auch der Technologie-Riese Huawei, bekannt für seine Smartphones, will ab nächstem Jahr in Bozen an Ultrabreitband-Glasfasernetzen forschen. Das renommierte Fraunhofer-Institut quartiert sich ebenfalls im Tech-Park NOI ein.

Drehscheibe für Innovation

„Nature of Innovation“ - der Name des Technologieparks in der Bozner Industriezone ist etwas gewöhnungsbedürftig. Auf italienisch bedeutet das Kürzel NOI allerdings „Wir“. Und die Community ist im neuen Tech-Park ganz wichtig. Es geht ums Vernetzen, Austauschen, Teilen von Know-How und Maschinen. Dafür steht Forschern und Unternehmern seit Anfang Oktober ein zwölf Hektar großes Areal im Süden der Stadt zur Verfügung, am Wochenende wird der Technologiepark offiziell eröffnet.

Zwei Mitarbeiter im Computer im Glaskubus-Büro

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Die ersten 250 Forscher und Unternehmer sind Anfang Oktober eingezogen, am Wochenende wird der Tech-Park offiziell eröffnet. Noch wirkt alles ein bisschen provisorisch, doch bis Ende des Jahres werden 500 Personen hier arbeiten. Ihnen stehen Büros, Labors und Werkstätten zur Verfügung. Der Tech-Park soll das Schlüsselzentrum Südtirols für die Vernetzung von Forschung, Technologie und Produktentwicklung werden. Das Prestigeobjekt war der öffentlichen Hand Investitionen von rund 100 Millionen Euro wert.

Der Tech-Park ist als Drehscheibe für Innovation und damit als Motor der Südtiroler Wirtschaft gedacht. Im Süden von Bozen werden hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen, es ist auch eine Maßnahme gegen die Abwanderung von Fachkräften.

Weitere Gebäude im Bau

Noch ist das Gelände, auf dem früher ein großes Aluminiumwerk stand, eine Baustelle. Das Innovationszentrum wird in den kommenden Jahren erweitert, um dann auch größere Unternehmen zu beherbergen.

Laserschneider, der Zahnräder ausstanzt

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Schon jetzt bieten die Werkstätten Platz für kreative Kleinunternehmer, die sich teure High-Tech-Geräte nicht leisten können. Im NOI-Technologiepark können sie zum Beispiel einen Laser-Schneider mitbenutzen. Bei all dem sollen innovative Köpfe vernetzt werden, um Südtirols Wirtschaft fit für die Zukunft zu machen.