Smartphone hilft Kindern mit Diabetes

Fortschritte bei der Therapie von Diabetes bei Kindern ist eines der Themen bei einem internationalen Diabetes-Kongress in Innsbruck. Derzeit wird eine Art „künstliche Bauchspeicheldrüse“ mit Smartphone-Unterstützung erprobt.

Angestrebt wird dabei eine lückenlose Anpassung des Glukose- und Insulinbedarfs. Die Leiterin der Diabetesambulanz an der Innsbrucker Klinik und Kongresspräsidentin Sabine Hofer erklärt: „Dabei kommt ein kontinuierlich messender Glukosesensor zur Bestimmung des Blutzuckers, eine Pumpe zur gezielten Insulinabgabe sowie ein mobiles Gerät – ein Smartphone –, das die Messdaten des Sensors auswertet und den Glukose-Insulin-Regelkreis der Pumpe steuert, zum Einsatz.“ Hofer untersucht derzeit im Rahmen eines EU-Projekts die Alltagstauglichkeit dieser Methode. Damit sollen auch die durch den kindlichen Hormonhaushalt bedingten häufigen Unterzuckerungen vermieden werden.

Sabine Hofer

MUI

Sabine Hofer

Eine Schlüsselrolle in der Behandlung sehen Diabetesexperten auch in der Aufklärung. Schulung und Training seien von zentraler Wichtigkeit für das Leben mit einer chronischen Krankheit. Besondere Bedeutung komme dabei immer mehr sogenannten „eLearning-Tools“ und auch den sozialen Netzwerken zu, die über die persönliche Beratung hinaus Betroffenen und ihrem Umfeld im Umgang mit der Krankheit helfen können.

Immer mehr Kinder von Diabetes betroffen

Diabetes vom Typ-1 betrifft immer mehr Kinder. Ende der neunziger Jahre erkrankten in Österreich jedes Jahr etwa 200 bis 230 Kinder und Jugendliche, so sind es in den letzten Jahren bereits über 400. Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die dazu führt, dass die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse vom körpereigenen Immunsystem zerstört werden. Auch wenn die Stoffwechselerkrankung zwar nicht geheilt, aber gut therapiert werden kann, greift sie doch massiv in den Alltag der Betroffenen ein.

Bergisel-Schanze wird blau beleuchtet

Das 43. Jahrestreffen der ISPAD (Internationale Gesellschaft für Diabetes im Kindes- und Jugendalter) findet vom 18. bis 21. Oktober in Innsbruck statt. Geladen sind 1.500 Diabetesexperten aus der ganzen Welt, Blogger und App-Entwickler. Für die Dauer der Tagung wird die Innsbrucker Bergisel-Schanze blau beleuchtet und symbolisiert damit den blauen Ring der „Unite for Diabetes“-Initiative.

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