Fisser Blochziehen: Der Bloch ist im Dorf

Die wichtigste Vorbereitung für das alle vier Jahre stattfindende Fisser Blochziehen ist erledigt. Vor wenigen Tagen wurde in Fiss (Bezirk Landeck) eine 200 Jahre alte Zirbe gefällt – der „Blochbaum“. Damit ist der Bloch im Dorf.

Das Fisser Blochziehen gilt als einer der originellsten Fasnachtsbräuche im Alpenraum und ist eine der urigen Tiroler Fasnachten. Seinen Namen verdankt der Brauch dem Bloch – einem Zirbenbaum.

Gemeinsames Gebet für 200 Jahre alte Zirbe

Der heurige Blochbaum ist über 200 Jahre alt, ca. 30 Meter hoch und rund sechs Tonnen schwer. Gefällt wurde er fachmännisch von Forstarbeiter Gabriel Schmid im Fisser Gemeindewald. Nach dem Fällen wurde die Zirbe offiziell übergeben und ein gemeinsames Dankgebet gesprochen.

"Das gemeinsame Gebet gehört genauso wie die gemeinsame Feier, nachdem der Baum gut in Fiss angekommen ist, zur Tradition des Blochziehens. Wir freuen uns, dass sich so viele Fasnachter, für die die intensive Vorbereitung bereits begonnen hat, die Zeit genommen haben, um den Baum „heimzuholen“, so Obmann Christian Kofler. Nach dem Fällen wurde der Baum nach Fiss gebracht, wo er bis zum 28. Jänner verwahrt wird.

Alle vier Jahre Fisser Blochziehen

Das Blochziehen, das seit 2011 in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Österreich aufgenommen ist und nur alle vier Jahre stattfindet, zählt mit über 300 Figuren auch zu den großen Tiroler Fasnachten. Allein 60 Figuren begleiten den Festumzug direkt rund um den geschmückten „Bloch“, der symbolisch für den Pflug steht, der die Felder zur Aussaat aufbricht und damit den Frühling einläutet.

Plakat für Fisser Blockziehen 2018

Blochziehen.at

Plakat für Fisser Blochziehen 2018

Der Bär als Leitfigur 2018

Alle vier Jahre wählt der Ausschuss für das Fisser Blochziehen eine andere Leitfigur, die dann eine Art Hauptrolle beim Blochziehen spielt und mit der für das Blochziehen auch auf Plakaten geworben wird.

Beim letzten Blochziehen vor vier Jahren war der „Miasmann“ die Leitfigur, beim kommenden Blochziehen wird das der „Bär“ sein. Ein großer, starker Bursch verkörpert dann den Bären. Er ist ein Symbol der Fruchtbarkeit, wird vor dem ersten Anstieg eingefangen und vor den Bloch gespannt, um ein ungehindertes Fortkommen zu sichern. Das Bändigen des Bären bedeutet auch das Besiegen der Naturgewalten, sprich Winter, Kälte, Frost und Eis.

Bloch wird durch Fiss gezogen

Beim Festtagsumzug wird der Bloch auf einem geschmückten Holzschlitten von den Bärentreibern (Symbol der Naturbändiger), den Mohrelen, sowie den Bauern und Handwerkern durch das Dorf gezogen. Auch der Fuhrmann, der Bajatzl, der Giggeler oder die Schallner spielen wichtige Rollen. Eine genauere Erklärung zu den einzelnen Figuren beim Blochziehen und deren Bedeutung ist auf der Homepage aufgelistet.

Der Besuch des Fisser Blochziehens, das am 28. Jänner stattfindet, ist übrigens eines der 90 Dinge, die man in Tirol unbedingt einmal getan haben muss - mehr dazu in Das muss jeder in Tirol getan haben (tirol.ORF.at, 27.10.2014).

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