Kinderporno-Ring: Südtiroler im Zentrum

Ausgehend von der Festnahme eines 38-jährigen Südtirolers haben Ermittler in Bozen und Trient einen weitreichenden Kinderporno-Ring ausgehoben. Italienweit wurden zehn Personen festgenommen, gegen insgesamt 47 wird ermittelt.

Ausgangspunkt der Aktion „Black Shadow“ war die Festnahme eines Mannes aus dem Pustertal im Februar 2016. Auf dessen Rechner fanden die Ermittler nicht nur kinderpornografische Fotos und Videos, sondern auch zahlreiche Unterhaltungen mit rund 100 Gleichgesinnten über eine verschlüsselte Plattform.

Italienische Post- und Kommunikationspolizei

ORF

Die Spezialabteilung der Bozner Polizei kümmert sich um Ermittlungen im Netz

Weitverzweigtes Netz entdeckt

Die Beamten der Bozner Post- und Kommunikationspolizei sowie der Staatspolizei Trient konnten mithilfe spezieller Software zahlreiche Verbindungen herstellen. Demnach hatte online ein reger Austausch an Inhalten stattgefunden. Das Netz der Kontakte reichte über den norditalienischen Raum hinaus bis nach Sizilien und Sardinien.

Bisweilen stellte sich der Südtiroler seinen Kontakten als Mutter einer minderjährigen Tochter vor. Er gab in Unterhaltungen zu, sich sexuell von Kindern angezogen zu fühlen, um dann kinderpornografisches Material anzubieten.

Person mit Smartphone

ORF

Die Kinderporno-Verbindungen erstreckten sich über ganz Italien

Festnahmen und Durchsuchungen in ganz Italien

Nach monatelangen Ermittlungen führten die Ermittler insgesamt 47 Hausdurchsuchungen durch, bei denen Unmengen an einschlägigem Material beschlagnahmt wurden. Zehn Personen wurden festgenommen, darunter befindet sich auch ein Richter aus Reggio Calabria.