Kritik: Standschützenmarsch beim Oktoberfest

In Bayern sorgen zwei Musikkapellen aus dem Zillertal für Diskussionen und mediales Aufsehen. Sie spielten auf der Münchner „Wiesn“ den umstrittenen Standschützenmarsch, der 1942 für den NS-Gauleiter von Tirol geschrieben wurde.

Am ersten Sonntag des Oktoberfests in München sorgten die Musikkapellen Tux und Finkenberg für einen mittleren Eklat und damit für kritische Töne, auch im deutschen Blätterwald.

Sie spielten den Standschützenmarsch, obwohl spätestens seit 2013 bekannt ist, dass der Tiroler Komponist Sepp Tanzer diesen Marsch für den damaligen Gauleiter von Tirol und Vorarlberg Franz Hofer geschrieben hat. Es ist damit ein historisch belastetes Werk - mehr dazu in Diskussion um Marsch aus NS-Zeit.

Tuxer Kapellmeister zeigt sich uneinsichtig

Vom Tiroler Blasmusikverband gibt es mittlerweile zwar eine eindeutige Empfehlung, den Standschützenmarsch nicht zu spielen, doch daran halten sich augenscheinlich nicht alle Kapellen in Tirol. Der Kapellmeister von Tux, Hans Rainer, meinte am Donnerstag gegenüber dem ORF Tirol, er lasse sich den Standschützenmarsch auch weiterhin nicht verbieten. Es handle sich für ihn um einen „wunderschönen Marsch“. Und die Diskussion sei ihm „schon damals (Anm.d.Red. 2013) auf die Nerven gegangen“.

Verbieten könne man diesen Marsch nicht, sagte dazu der Tiroler Landeskapellmeister Rudolf Pascher. Dennoch habe man keine Freude über das Auftreten der Zillertaler Kollegen.

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