Der Brennerstraße droht längere Sperre

Die Brennerstraße (B182) ist seit einem erneuten Hangrutsch am Mittwochabend bei Mühlbachl gesperrt. Bei einem Lokalaugenschein wurde beschlossen, dass die Straße bis auf Weiteres gesperrt bleibt und umfassend überwacht wird.

Gegen 21.13 Uhr rutschte der Hang auf Höhe Matreiwald im Gemeindegebiet von Mühlbachl auf die Brennerstraße. Erde, Steine und Bäume verlegten die Straße auf einer Länge von circa 20 Metern und einer Höhe von etwa drei Metern. Bereits im August verlegte eine Mure im selben Bereich die Straße - mehr dazu in Wieder Muren und Straßensperren im Wipptal. Landesgeologen und die Straßenmeisterei Matrei beurteilten die Situation und beschlossen eine vorläufige Totalsperre.

Hangrutsch Brennerstraße

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Drainagen der Brennerautobahn aufgerissen

Am Donnerstag trat eine Kommission zusammen, um die Lage neu zu beurteilen. Der Chef der Tiroler Landesgeologie, Gunther Heißel, nannte als Unglücksursache eine „Hangexplosion“. Die großen Niederschläge in der letzten Zeit hätten dem ohnehin schon kriechend-rutschenden Hang stark zugesetzt, sodass er die Drainagen der Brennerautobahn aufgerissen hat. Durch dieses zusätzliche Wasser sei es dann zu einer „Hangexplosion‘“ gekommen und die Mure abgegangen.

Hangrutsch Brennerstraße

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Die Drainagen der Brennerautobahn wurden aufgerissen

Derzeit befindet sich laut dem Landesgeologen der Hang nach wie vor stark in Bewegung. Aus diesem Grund bleibt die Brennerstraße bis auf Weiteres gesperrt. „Zuerst muss dieser Hang einmal trocknen, was wegen der vorausgesagten Niederschläge wohl noch länger dauern wird“, erklärte Landesgeologe Heißel.

Mure auf Straße

ORF/Robert Schuler

Die Mure zeigt, wie viel Wasser im Hang ist

Danach erst kann mit der Sanierung des Straßenabschnitts begonnen werden. In einer weiteren Besprechung werden nun an Ort und Stelle Maßnahmen zur Sicherung des Hanges überlegt. Während der Sperre der Brennerstraße wird der Verkehr über die kostenpflichtige Brennerautobahn (A13) umgeleitet. Die Ellbögener Landesstraße ist nur für den Anrainerverkehr freigegeben, weil auch sie in Teilbereichen aufgrund der Regenfälle erschwert passierbar ist.

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